Leverkusen trifft nicht mehr - Völler: Sehr ärgerlich

Bremen (dpa) - Der Bayern-Verfolger Nummer eins schwächelt und hat die Gunst der Stunde nicht genutzt. Bayer Leverkusen verlor zum Abschluss der Hinrunde mit 0:1 (0:0) bei Werder Bremen.

Mit der zweiten Niederlage in Serie verpasste die Werkself die Chance, näher an den in der Bundesliga pausierenden Tabellenführer aus München heranzurücken. „Diesmal habe ich mich mehr geärgert als beim 0:1 gegen Frankfurt“, sagte Leverkusens Sportdirektor Rudi Völler. „Ich wäre auch mit einem Unentschieden unzufrieden gewesen.“

Die Partie vor 39 145 Zuschauern im Bremer Weserstadion war fast eine Kopie des Heimspiels gegen die Hessen vor knapp einer Woche. Der Tabellenzweite spielte zwar überlegen, versagte aber beim Abschluss. „Wir hatten die Kontrolle über das Spiel, aber das Tor hat gefehlt“, stellte Trainer Sami Hyypiä fest. Die abwehrstarken Bremer machten es besser. Das viel umjubelte Siegtor von Santiago Garcia in der 74. Minute versetzte das Stadion in Feierlaune. Nach dem Abpfiff winkten die Werder-Profis in roten Weihnachtsmäntel zu den Fans.

„Wir haben gekämpft und sind einfach nur glücklich nach einem unglaublich schwierigen Jahr. Frohe Weihnachten“, stellte Werder-Trainer Robin Dutt mit Tränen in den Augen fest. Nach fünf sieglosen Partien und zuletzt 14 Gegentoren in drei Spielen hatte er die Defensive verstärkt. Die Rückkehr von Innenverteidiger Sebastian Prödl machte sich positiv bemerkbar. „Wenn dieser Weg uns Punkte bringt, dann ist das kein schlechter Weg“, sagte Prödl, dem kaum ein Fehler unterlief.

Die Leverkusener machten es Werder aber auch relativ leicht. Trainer Hyypiä hatte seine Startelf nach der Heimpleite gegen Frankfurt nicht geändert, die sonst so torgefährlichen Profis enttäuschten aber erneut und blieben zum zweiten Mal in Serie ohne eigenen Torerfolg. Top-Stürmer Stefan Kießling hatte außer zwei zu hoch angesetzten Kopfbällen wenig zu bieten. Kapitän Simon Rolfes scheiterte in der 24. Minute am Bremer Keeper Raphael Wolf.

„Da hat man die Verunsicherung gemerkt. Wir haben im Moment nicht die Mittel gegen tief stehende Mannschaften“, sagte Völler. Nach der erneuten Enttäuschung hat das Werksteam auf Tabellenplatz zwei weiter sieben Punkte Rückstand auf den Spitzenreiter aus München, der sein Nachholspiel des 17. Spieltags beim VfB Stuttgart Ende Januar bestreitet. Zudem verpasste Bayer die Chance, mit 40 Punkten einen vereinsinternen Hinrunden-Rekord aufzustellen. Völler freute sich auf die anstehende Winterpause: „Die tut uns nach den vielen Spielen gut.“

Auch die Bremer können nach dem fünften Saisonsieg deutlich entspannter Weihnachten feiern. „Wenn man die Ergebnisse auf den anderen Plätzen sieht, war es ein umso wichtigerer Sieg“, erklärte Aaron Hunt. Der Routinier, der rechtzeitig einen Muskelfaserriss auskuriert hatte, überzeugte als unermüdlicher Ballverteiler.

Spieldaten:

Ballbesitz in %: 35,1 - 64,9
Torschüsse: 11 - 22
gew. Zweikämpfe in %: 49,7 - 50,3
Fouls: 14 - 10
Ecken: 5 - 9

Quelle: optasports.com