2:0 gegen Schalke Nagelsmann schlägt Tedesco im „Streber“-Duell

Sinsheim (dpa) - Julian Nagelsmann hat im Duell der jüngsten Trainer in der Bundesliga-Historie Domenico Tedesco mit viel Glück geschlagen und ihn danach mit einer herzlich-heftigen Umarmung verabschiedet.

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„Es war ein sehr kompliziertes Spiel, ich glaube nicht, dass wir heute verdient gewonnen haben“, räumte der 30-Jährige nach dem 2:0 (1:0)-Sieg von 1899 Hoffenheim gegen den FC Schalke 04 und dessen zwei Jahre älteren Chefcoach ein. Damit setzten sich die Kraichgauer in der Spitzengruppe der Tabelle fest und blieben auch im 21. Heimspiel in Serie ungeschlagen.

Youngster Dennis Geiger erzielte vor 30 150 Zuschauern in der ausverkauften Sinsheimer Rhein-Neckar-Arena die Führung in der 13. Minute. Lukas Rupp machte erst in der Nachspielzeit (90.+3) alles klar. Die bis dato letzte Heim-Niederlage stammt vom Mai 2016 - 1:4 gegen Schalke. Der TSG gelang eine einigermaßen gelungene Generalprobe vor ihrem zweiten Europa-League-Spiel am Donnerstag beim bulgarischen Meister Ludogorez Rasgrad, hat aber Verletzungssorgen.

Der frühere Hoffenheimer Jugendtrainer Tedesco, der gemeinsam mit Nagelsmann 2015/2016 den Fußballlehrer-Lehrgang absolvierte hatte und mit einer 1,0 als Bester vor Nagelsmann (1,3) abschloss, musste mit den Gelsenkirchenern die dritte Saisonniederlage hinnehmen. „Ich kann den Spielern nichts vorwerfen. Es war ein gutes Spiel von uns heute, nur im Abschluss waren wir nicht gut, das müssen wir uns ankreiden“, sagte Tedesco.

Auch ohne ihren verletzten Taktgeber Kerem Demirbay rissen die Hoffenheimer das Spiel gleich an sich. Geiger bejubelte dabei seinen ersten Bundesliga-Treffer: Nach einem Zuspiel von Steven Zuber setzte der 19-Jährige, der immer mehr in die Rolle des abgewanderten Nationalspielers Sebastian Rudy hineinwächst, den Ball mit einem präzisen Flachschuss ins linke Eck.

In Torjäger Mark Uth, Andrej Kramaric und dem nach mehrwöchiger Verletzungspause noch wirkungslosen Serge Gnabry hatte Nagelsmann einen „Wirbel“-Sturm aufgeboten, der ständig rochierte. Nach nicht einmal einer halben Stunde musste Hoffenheim den nächsten Ausfall hinnehmen: U21-Europameister Nadiem Amiri, der Demirbays Part übernommen hatte, musste mit einer Fußprellung raus und wurde durch Rupp ersetzt. Das brachte die Gastgeber sichtlich aus dem Tritt, plötzlich war die Ballsicherheit im Mittelfeld weg.

So hatte Daniel Caligiuri die erste Chance für die aufkommenden Schalker, scheiterte aber an TSG-Keeper Oliver Baumann (33.). Die Tedesco-Elf blieb auch nach der Pause am Drücker und hätte in der 49. und 55. Minute ausgleichen müssen: Jewgeni Konopljanka traf mit einem Heber nur die Latte, als Baumann schon am Boden lag. Kurz danach zirkelte der Ukrainer das Leder knapp am Pfosten vorbei. Auch der eingewechselte Guido Burgstaller vergab die Chance zum 1:1.

Mit der Hereinnahme von Sandro Wagner versuchte Nagelsmann, seinen Angriff wieder zu beleben, allerdings ohne zählbaren Erfolg. Tedesco brachte noch Nationalspieler Leon Goretzka, der wegen Atemwegsproblemen über 70 Minuten auf der Bank saß. In einem hektischen Abnutzungskampf ermöglichte ein unentschlossener Ralf Fährmann dann Rupp noch das 2:0. „Das war eines der besten Auswärtsspiele, die wir in den letzten Monaten gemacht haben“, sagte der Schalke-Schlussmann und versicherte: „Das Pech wird irgendwann vorbei sein.“