Rasantes Remis: Dortmund schafft nur 1:1 in Hannover
Hannover (dpa) - Der Meister verliert den Anschluss: Borussia Dortmund geht nach dem rasanten 1:1 (1:0) bei Hannover 96 mit neun Punkten Rückstand auf Spitzenreiter Bayern München in die Länderspielpause.
Mame Diouf erzielte am Sonntag in der 86. Minute den späten wie verdienten Ausgleich für die Niedersachsen und traf den BVB damit mitten ins Herz. Robert Lewandowski (26.) hatte Dortmund in einer turbulenten und hochklassigen Partie in Führung gebracht. Durch das Remis bauten die Hausherren als Tabellenfünfter ihre Heimserie auf beeindruckende 22 Spiele ohne Niederlage in der Fußball-Bundesliga aus.
Dortmund verpasste den Sprung auf Platz drei und muss rasch eine Aufholjagd starten, um den Titel-Hattrick nicht vorzeitig abzuschreiben. Als Vierter liegt der BVB mit zwölf Zählern sogar noch hinter Eintracht Frankfurt (16 Punkte) und Revierrivale Schalke 04 (14). BVB-Trainer Jürgen Klopp war nach dem Schlusspfiff sichtlich verärgert. „So eine blitzsaubere Mannschaft bekommt im Sekundentakt Freistöße gepfiffen“, echauffierte sich Klopp. Sven Bender (Augapfelprellung), Jakub Blasczcykowski (Sprunggelenk) und Mats Hummels (Fußprellung) trugen Blessuren davon, was Klopp zusätzlich erzürnte. Hannovers Trainer Mirko Slomka war durch den späten Ausgleich emotionale in der besseren Position. „Da kann man schon erregt sein, nach diesen 90 Minuten“, sagte er nach einem „leidenschaftlichen Spiel“. Slomka vertraute der Elf, die beim 2:1 in der Europa League am Donnerstag gegen UD Levante begonnen hatte. Klopp musste Ilkay Gündogan (Rücken) durch Sebastian Kehl ersetzen. Hummels konnte er trotz dessen jüngster Probleme an der Hüfte zunächst einsetzen - zur Halbzeit musste der Nationalspieler aber wegen der neuen Fußblessur raus. „Er ist blau, aber nicht dick. Das kriegen wir wieder hin“, sagte Hummels mit Blick auf die anstehenden Länderspiele.
Nach nur 15 Sekunden war 96-Schlussmann Ron-Robert Zieler bei einem Kopfball von Marco Reus wach. Auf der Gegenseite parierte Dortmunds Schlussmann Roman Weidenfeller einen Schuss von Artur Sobiech (5.). Die 49 000 Zuschauer in der ausverkauften AWD-Arena bekamen eines der bislang temporeichsten Saisonspiele zu sehen.
Dortmund erhöhte bald den Takt und wurde mit der Führung belohnt. Lukasz Piszczek passte scharf auf Lewandowski, und der Pole schoss zu seinem zweiten Saisontor ein. Sekunden später hätte Blaszczykowski per Flachschuss fast erhöht. Nach einem krassen Fehler von Hummels in der Spieleröffnung verhinderte Weidenfeller bei einem frechen Schuss von Jan Schlaudraff (32.) gerade so den Ausgleich.
Noch vor der Pause gab es einen Schreck für die Borussia: Blaszczykowski musste mit einer Fußverletzung ausgewechselt werden. Kevin Großkreutz kam herein. Dortmund blieb am Drücker und hätte fast doch noch den Ausgleich kassiert. Didien Ya Konan umkurvte Weidenfeller (45.+1). Piszczek rettete auf der Linie. Er prallte dabei mit dem Unterleib gegen den Pfosten, konnte aber im Gegensatz zum angeschlagenen Hummels weiterspielen.
Turbulent ging es weiter in der zweiten Halbzeit. Piszczek traf den Pfosten (53.), in der gleichen Minute verdribbelte Mario Götze eine Großchance. Schiedsrichter Peter Gagelmann erkannte einen Treffer von Mario Eggimann (55.) nicht an, da Ya Konan zuvor Marcel Schmelzer gefoult hatte. Dann verhinderte Weidenfeller mit einem Reflex ein Eigentor von Piszczek (59.).
Verschnaufspausen gab es keine und Hannover übernahm immer mehr das Kommando. Dortmund hatte Glück als Diouf (78.) aus fünf Metern das leere Tor nicht traf. Acht Minuten später war er doch noch erfolgreich und sicherte 96 das Remis. Dann foulte Karim Haggui offenber Reus in der Nachspielzeit elfmeterreif, doch die TV-Bilder bewiesen das Gegenteil. Klopp konnte dies nicht beruhigen.
Spieldaten:
Ballbesitz in %: 45,6 - 54,4
Torschüsse: 14 - 12
gew. Zweikämpfe in %: 46,4 - 53,6
Fouls: 19 - 17
Ecken: 7 - 3
Quelle: optasports.com