Schalke rettet die Saison: 2:1 bei Verfolger Freiburg
Freiburg (dpa) - Ganz Schalke hüpfte vor Freude nach dem 2:1 (1:0) bei Verfolger Freiburg - und auch der Sportclub ließ sich trotz des verlorenen Rennens um Platz vier und den entgangenen Qualifikationsspielen zur Königsklasse feiern.
„So ein Endspiel, das war heute Dramatik und Spannung pur. Ich bin kaputt, aber sehr glücklich, dass wir unser Ziel erreicht haben“, sagte Schalke-Trainer Jens Keller bei Sky. Platz fünf und nach zwölf Jahren Pause die Rückkehr in den Europacup waren für die 24 000 Zuschauer Grund genug, auch den SCF zu bejubeln. Denn die Elf von Trainer Christian Streich hatte Schalke dominiert - aber viel Pech.
Obwohl Schalke selbst nur durch Julian Draxler (20. Minute) ins Tor traf, reichte das am Ende, weil SC-Kapitän Julian Schuster per Eigentor (57.) den Jubel nach dem Ausgleich von Jonathan Schmid (54.) gleich wieder verstummen ließ. „Wir haben gegen Schalke 04 gespielt, und Schalke 04 hat sich mit zehn Mann in die eigene Hälfte gestellt. Wir sind sehr stolz darauf, dass sie das gemacht haben“, kommentierte SC-Trainer Christian Streich die unverdiente Niederlage.
Freiburg begann gewohnt offensiv und hatte die erste Chance des Spiels. Mensur Mujdza durfte in der sechsten Minute ungestört flanken, aber der völlig freistehende Immanuel Höhn schoss am langen Pfosten über das Tor von Timo Hildebrand. Auch mit Draxler im linken Mittelfeld, der beim 1:2 gegen Stuttgart gesperrt gefehlt hatte, fand Schalke zunächst keinen Zugriff auf die Partie. Immer wieder verlor „Königsblau“ durch einfache Fehlpässe den Ball.
Schalke spielte fahrig - aber effektiv. Sträflich allein gelassen brachte sich Draxler mit einer Körpertäuschung in Position und ließ Oliver Baumann im Tor des SC mit seinem Schuss ins lange Eck keine Chance. Die Knappen führten 1:0, wenn auch völlig unverdient zu diesem Zeitpunkt. „Wir waren angespannt, aber nicht verkrampft. Da hat uns der Trainer gut eingestellt“, meinte der Torschütze.
An den Kräfteverhältnissen auf dem Platz änderte sich allerdings nichts. Freiburg eroberte weiter früh die Bälle und kombinierte sich sehenswert in Richtung Strafraum. Nachdem Max Kruse ein Zuspiel von links durchgelassen hatte, verpasste Jan Rosenthal in seinem letzten Spiel für den Sportclub aber den möglichen Ausgleich (29.). Auch der gewohnt starke Kruse verlässt die Mannschaft.
Weder der SC noch seine Anhänger ließen sich von den ungenutzten Möglichkeiten entmutigen. Bei Sonnenschein und blauem Himmel drängten die Breisgauer den Revierclub in dessen Hälfte. Die in weiß spielenden Schalker blieben durch Konter aber gefährlich. Baumann musste nach 37 Minuten in höchster Not gegen den heranstürmenden Atsuto Uchida retten. Nur wenige Momente später dribbelte Raffael in den Strafraum und drosch den Ball ans Außennetz.
Nach dem Seitenwechsel drängte Freiburg weiter auf das 1:1. Rosenthal war aber erst zu langsam (47.) und spielte dann einen ungenauen Pass auf Kruse (49.), so dass Hildebrands Kasten gar nicht unmittelbar in Gefahr geriet. Nach einer Schalker Ecke war es dann so weit: Kruse bediente Rosenthal, der scheiterte zunächst, den Abpraller verwandelte Schmid zum verdienten Ausgleich.
Die Freude währte allerdings nicht lange, weil ausgerechnet SC-Kapitän Schuster den Ball ins eigene Netz setzte (57.). Höhn hatte Schuster bei einem Rettungsversuch angeschossen. Klaas-Jan Huntelaar hatte die vorzeitige Entscheidung in der 62. Minute auf dem Fuß, schoss aber um Zentimeter vorbei. So blieb die Partie spannend, aus Freiburger Sicht aber ohne Happy End. „Wir wussten, das ist ein K.o.-Spiel. Wir haben das angenommen wie ein Endspiel“, sagte Schalkes Mittelfeldmotor Jermaine Jones.
Spieldaten:
Ballbesitz in %: 63 - 37
Torschüsse: 14 - 12
gew. Zweikämpfe in %: 45 - 55
Fouls: 16 - 14
Ecken: 5 - 2
Quelle: optasports.com