HSV verpasst Europa League nach 0:1 gegen Leverkusen
Hamburg (dpa) - Die Enttäuschung hielt sich trotz des verpassten Einzugs in die Europa League beim Hamburger SV in Grenzen. Das 0:1 (0:0) gegen Bayer Leverkusen reichte nicht für die Teilnahme am internationalen Geschäft.
Der HSV schloss die Saison mit 48 Punkten auf Rang sieben ab und konnte nicht mehr an den Frankfurtern vorbeiziehen, die mit dem 2:2 gegen den VfL Wolfsburg Platz sechs sicherten. Der Leverkusener Stefan Kießling holte die Torjägerkanone, als er in der 90. Minute das 25. Tor in dieser Spielzeit schoss.
„Ich denke, dass wir eine super kämpferische Einstellung gezeigt haben“, sagte Trainer Thorsten Fink und lobte den starken Gegner. Als einziger Spieler der Gastgeber wurde vor der Begegnung der vom FC Chelsea ausgeliehene niederländische U-21-Nationalspieler Jeffrey Bruma verabschiedet. Beim von in- und ausländischen Clubs umworbenen Heung-Min Son macht sich der HSV noch Hoffnungen auf eine Vertragsverlängerung weit über 2014 hinaus.
Erst mit Verspätung erschien auf der Anzeigetafel im Volkspark die zwischenzeitliche frühe Wolfsburger Führung in Frankfurt, die Jubelstürme im mit 57 000 Zuschauern ausverkauften Stadion auslöste. Fast zeitgleich hatte der Werksclub, der ohne Gonzalo Castro (Leistenbeschwerden) antreten musste, die erste Möglichkeit durch Jens Hegeler (9.). Er scheiterte aber an dem Nationaltorhüter und Ex-Leverkusener René Adler.
Das erste Duell mit seinem Kumpel Kießling gewann Adler locker nach 20 Minuten. Zu diesem Zeitpunkt hatte Dortmunds Robert Lewandowski, Konkurrent Kießlings in der Torschützenliste, zunächst mit seinem 24. Tor zum Leverkusener Stürmer aufgeschlossen. Fast hätte dieser vor der Pause sein Torekonto erhöht, doch der starke Adler hatte eine Hand an seinem Volleyschuss aus Nahdistanz (39.).
Der HSV begann in Bestbesetzung und ging aggressiv in die Zweikämpfe. Dennis Aogo (19.) vergab die Führungschance - nur knapp köpfte er am Tor von Bernd Leno vorbei. Kurz darauf wurde das 0:2 in Frankfurt angezeigt und die HSV-Fans gerieten außer Rand und Band.
Die erste Möglichkeit hatten auch nach der Pause die Gäste, als Hegeler (47.) von der Strafraumgrenze über die Latte schoss. Leverkusen, das Platz drei und damit die Champions-League-Teilnahme schon sicher hatte, steckte auch in den Zweikämpfen nicht zurück. Sie waren die spielstärkere Mannschaft, doch im Strafraum war immer wieder Endstation bei Adler.
Die Hamburger stürmten teilweise ohne Konzept in die gegnerische Hälfte und hatten ihre Mühe mit dem Abschluss. Gefährlich wurde es nach einem Freistoß von Kapitän Rafael van der Vaart durch einen Fallrückzieher von Slobodan Rajkovic (61.). In der 74. Minute parierte Adler (74.) einen Kopfball von Kießling. Nach Zuspiel des Ex-Hamburgers Sidney Sam überwand der Leverkusener in der letzten Minute der regulären Spielzeit den Keeper dann allerdings doch noch. „Wir haben uns im Spielverlauf immer mehr reingekämpft, Hamburg musste ja auch immer mehr aufmachen“, sagte der scheidende Bayer-Coach Sascha Lewandowski.
Spieldaten:
Ballbesitz in %: 47,8 - 52,2
Torschüsse: 13 - 15
gew. Zweikämpfe in %: 53,5 - 46,5
Fouls: 17 - 13
Ecken: 2 - 6
Quelle: optasports.com