Siebter Sieg für Bayern - Lewandowski mit 100. Tor
Mainz (dpa) - Beim Jubel über seinen Jubiläumstreffer gewährte Robert Lewandowski nur einen kurzen Blick auf sein T-Shirt mit der 100 darauf.
Nach dem souveränen 3:0 (0:0) gegen den FSV Mainz 05 präsentierte der Top-Torjäger des FC Bayern München in den Stadionkatakomben die magische Zahl dann mit Stolz geschwellter Brust. „Ich freue mich sehr, dass ich heute mein 100. und 101. Bundesligator geschossen habe. Aber am wichtigsten sind die drei Punkte“, sagte der polnische Nationalstürmer gewohnt bescheiden über seinen Doppelpack in der 51. und 63. Minute.
Vor dem Topspiel am kommenden Sonntag gegen Verfolger Borussia Dortmund erhöhte Lewandowski, der von 2010 bis 2014 für den BVB spielte, sein Saisonkonto auf zehn Tore. An die Rekordmarke von Gerd Müller, der es in der Saison 1971/72 auf 40 Treffer brachte, verschwendet der 27-Jährige aber (noch) keinen Gedanken. „Nein, nein, nein“, antwortete er auf eine entsprechende Frage.
Den Endstand vor 34 000 Zuschauern in der ausverkauften Mainzer Arena besorgte Kingsley Coman (68.). Die Bayern behaupteten mit 21 Punkten die Tabellenführung und feierten zugleich eine erfolgreiche Generalprobe für das zweite Gruppenspiel in der Champions League am Dienstag gegen Dinamo Zagreb. „Das ist jetzt für uns das wichtigste Spiel“, betonte Lewandowski.
Trainer Pep Guardiola rotierte nach der 5:1-Gala gegen Wolfsburg und setzte neben Juan Bernat und Mario Götze überraschend auch Jérôme Boateng und Arturo Vidal auf die Bank. Dafür stürmte Fünf-Tore-Mann Lewandowski von Beginn an, kam vor der Pause allerdings überhaupt nicht zum Zug. Die Hausherren machten geschickt die Räume eng und unterbanden dadurch den gefürchteten Kombinationswirbel der klar spielbestimmenden Bayern.
Dennoch hätten die Münchener nach 21 Minuten in Führung gehen können. Nach einem Foul von Pablo de Blasis an Coman zeigte Schiedsrichter Bastian Dankert (Rostock) sofort auf den Elfmeterpunkt. Doch der ansonsten sichere Thomas Müller rutschte bei der Ausführung leicht weg und jagte den Ball über das Gehäuse. „Das kann man ihm auch mal zugestehen“, sagte Sportdirektor Matthias Sammer und fügte lächelnd hinzu: „Trösten muss man ihn nicht.“
Mainz-Keeper Loris Karius musste somit im ersten Durchgang nur einmal richtig eingreifen, als er einen Schuss von Douglas Costa (34.) zur Ecke lenkte. Alle weiteren Offensivbemühungen der pausenlos anrennenden Bayern verloren sich im Nichts. So hätten die wackeren Gastgeber, die Leidenschaft, Einsatz und Laufbereitschaft in die Waagschale warfen, sogar mit einer Führung in die Kabinen gehen können. Yoshinori Muto (28.) bot sich die große Chance zum 1:0, aber der Japaner zielte knapp daneben.
Wer im zweiten Durchgang auf eine Überraschung durch den Außenseiter hoffte, wurde schnell enttäuscht. Sechs Minuten nach Wiederbeginn versenkte Lewandowski per Kopf eine Coman-Flanke unhaltbar für Karius im Netz. Es war das 100. Bundesligator des Polen, der bei seinem zweiten Treffer wohl im Abseits stand. „Er hat momentan einfach ein sehr großes Selbstvertrauen“, lobte Guardiola seinen Torjäger.
Den Mainzern wurden mit zunehmender Spieldauer die Beine schwer, so dass die Gäste nicht mehr in Bedrängnis gerieten. Coman erhöhte nach schöner Vorarbeit von Costa aus Nahdistanz. Der FSV hielt den Schaden danach in Grenzen und stand sogar dicht vor dem Ehrentor, doch ein Schuss von Christian Clemens (77.) klatschte an die Latte.
Spieldaten:
Ballbesitz in %: 30 - 70
Torschüsse: 6 - 17
gew. Zweikämpfe in %: 39,1 - 60,9
Fouls: 17 - 11
Ecken: 3 - 4
Quelle: optasports.com