VfB dreht Partie in sechs Minuten: 3:2 gegen Wolfsburg

Stuttgart (dpa) - Mit einer furiosen Aufholjagd hat der VfB Stuttgart ein scheinbar schon verlorenes Spiel noch gedreht. Binnen sechs Minuten machten die Schwaben aus einem 0:2 Rückstand noch einen nicht mehr für möglich gehaltenen 3:2 (0:1)-Sieg gegen den VfL Wolfsburg.

„Wir wollten unbedingt gewinnen und einen würdigen Abschluss haben“, lobte VfB-Trainer Bruno Labbadia die Moral und den Einsatzwillen seiner Spieler. „Wir stehen zurecht auf einem Europa-League-Platz.“ Allerdings verpassten die Schwaben beim Saisonfinale am Samstag wegen des gleichzeitigen Leverkusener Erfolgs in Nürnberg den erhofften Sprung auf den fünften Tabellenplatz der Fußball-Bundesliga.

Im Duell der beiden Konkurrenten um einen Platz im EM-Kader lagen der Stuttgarter Cacau (73.) und VfL-Stürmer Patrick Helmes (28.) mit jeweils einem Treffer gleichauf. „Beide haben Riesenqualitäten“, sagte Labbadia, der beide bestens kennt. Marco Russ erzielte vor 58 500 Zuschauern in der Mercedes-Benz Arena das 2:0 für die Gäste (60.). Maza hatte den Ausgleich für den VfB besorgt (77.), ehe Ibrahima Traoré (79.) den Sieg in der packenden Partie perfekt machte.

„Es war kein schönes Ergebnis, aber ein gutes Spiel“, resümierte VfL-Coach Felix Magath. Bis zu dem Zeitpunkt, als Hannovers 2:1-Führung gegen den Absteiger 1. FC Kaiserslautern auf der Anzeigetafel eingeblendet worden sei, habe seine Mannschaft überzeugt. „Dann war die Moral ein bisschen weg, und wir haben das Spiel noch abgegeben“, sagte Magath und zeigte etwas Verständnis für den Einbruch.

Beide Teams spielten couragiert nach vorne, so dass die Zuschauer eine abwechslungsreiche Partie geboten bekamen. Einziges Manko beim überlegenen VfB war die zunächst mangelhafte Chancenverwertung. So brachte Regisseur Tamas Hajnal nach einem Heber von Martin Harnik den allerdings aufspringenden Ball auch aus gut einem Meter nicht im Tor unter (13.). Pech hatte der Ungar, als sein präziser Freistoß noch aufs Tornetz abgefälscht wurde (23.). Ansonsten vergab Stuttgart durch Eigensinn und Unentschlossenheit weitere Möglichkeiten.

Wolfsburg erwies sich im entscheidenden Moment als kaltschnäuziger: Nach perfektem Querpass von Mario Mandzukic vollstreckte Helmes souverän zum 1:0. Hier zeigte sich, wie anfällig die komplett umgebaute VfB-Abwehr in manchen Situationen war. Mandzukic hatte schon zuvor die Riesenchance zur Führung vergeben, als er frei stehend an VfB-Schlussmann Sven Ulreich scheiterte (24.).

Im zweiten Durchgang schüttete es zeitweise sintflutartig, aber zumindest auf den Spielfluss der Gäste wirkte sich das vorerst nicht negativ aus. Innenverteidiger Marco Russ erhöhte auf 2:0. Kurz zuvor hatte Christian Gentner relativ kläglich das 1:1 vergeben (58.). Generell war bei den Schwaben ein deutlicher Bruch im Spiel.

Aber nach Cacaus Anschlusstreffer per Kopf keimte neue Hoffnung auf. Urplötzlich übernahm der VfB wieder die Initiative, drückte Wolfsburg in die Defensive und drehte die scheinbar schon verlorene Partie innerhalb von sechs Minuten. Maza besorgte den Ausgleich. Traoré machte nur zwei Minuten später die Wende perfekt.

Spieldaten:

Ballbesitz in %: 67,8 - 32,2

Torschüsse: 15 - 13

gew. Zweikämpfe in %: 53,5 - 46,5

Fouls: 14 - 20

Ecken: 8 - 4

Quelle: optasports.com