Werder bleibt Team der Rückrunde: 3:2 gegen Augsburg
Bremen (dpa) - Ausgiebig feierten die Fans ihre weiter ungeschlagenen Lieblinge. Die Werder-Spieler mussten in jede Ecke des Weserstadions, um sich bejubeln zu lassen. Kein Wunder, denn die Bremer setzten ihre Siegesserie fort und bleiben in der Fußball-Bundesliga weiter die Mannschaft der Stunde.
„Heute gibt es ein, zwei Bier“, kündigte Felix Kroos nach dem 3:2 (3:1) gegen den FC Augsburg an. Der Mittelfelspieler sagte aber auch: „Wir wollten eigentlich die letzten Minuten entspannter spielen.“ Denn es war am Ende spannender als nötig. Dank der Tore von Assani Lukimya (16.), Franco di Santo (23./Foulelfmeter) und Theo Gebre Selassie (45.) haben sich die Bremer aber aus dem Abstiegskampf verabschiedet.
Vielmehr haben die Norddeutschen durch den fünften Sieg in Serie sogar den Anschluss zu den Europapokalplätzen hergestellt, nur drei Punkte beträgt der Rückstand auf Rang sechs. Davon will Trainer Viktor Skripnik vorerst aber nichts wissen: „Wir müssen weiter unsere Hausaufgaben machen.“
Die Augsburger, für die Ragnar Klavan (21.) und Tobias Werner (79.) trafen, kassierten die erste Niederlage im neuen Jahr und die insgesamt 50. seit dem Aufstieg. „Sie hatten mehr Chancen als wir“, gab Klavan zu. Sportdirektor Stefan Reuter kommentierte: „Es läuft nicht jedes Spiel nach Wunsch.“
Beide Teams boten den 39 746 Zuschauern im Weserstadion eine unterhaltsame Partie mit hohem Tempo. Werder erarbeitete sich dabei die deutlich besseren Torchancen, vergab jedoch in der Schlussphase zu viele, um nicht zittern zu müssen.
Vor allem mit dem schnellen Umschaltspiel des SV Werder hatten die Augsburger Probleme, aber auch mit den Standards: Die Tore fielen nach Freistoß, Elfmeter und Ecke. „Sie haben Wucht“, sagte Reuter.
Gefeiert wurde im Weserstadion in erster Linie Zlatko Junuzovic. Einen Tag nach seiner Vertragsverlängerung erhielt der Mittelfeldspieler schon vor dem Anpfiff zusätzlichen Applaus. Der 27-Jährige zeigte anschließend bei seiner 91. Partie für die Bremer eine starke Leistung, auch wenn er dieses Mal nicht mit einem Tor nach direktem Freistoß glänzen konnte und mit einem herrlichen Seitfallzieher (62.) knapp am Tor vorbeizog.
Dafür bereitete Junuzovic die Kopfball-Tore von Lukimya und Gebre Selassie vor: Beim ersten Treffer legte der Österreicher per Freistoß vor, bei Gebre Selassies Tor mit einem Eckball. Unbeteiligt war er beim Elfmeter von di Santo, der nach Klavans Foul an Davie Selke sicher verwandelte.
Im Blickpunkt stand neben Junuzovic die Defensive der Bremer, in der Innenverteidiger Alejandro Gálvez und Philipp Bargfrede auf der Sechser-Position ersetzt werden mussten. Trotz des Ersatzes durch Assani Lukimya und Felix Kroos stand der Abwehrverbund meistens sicher - auch weil Santiago Garcia für Janek Sternberg auf links stark verteidigte.
Durcheinander wirkte die Werder-Defensive nur bei den Gegentoren. Zum zwischenzeitlichen Ausgleich drückte Klavan eine Ecke von Raul Bobadilla über die Linie; der Ball war aber noch unglücklich abgefälscht von Gebre Selassie. Bei Werners Treffer sah Werder-Torwart Raphael Wolf mit einer missglückten Abwehr nach Ecke von Shawn Parker unglücklich aus.
Spieldaten:
Ballbesitz in %: 40,8 - 59,2
Torschüsse: 19 - 16
gew. Zweikämpfe in %: 49,1 - 50,9
Fouls: 21 - 15
Ecken: 5 - 10
Quelle: optasports.com