Werder gewinnt Jubiläums-Derby gegen HSV

Bremen (dpa) - Das seltene Hochgefühl wollten die Spieler des SV Werder Bremen so richtig auskosten. Noch lange nach dem Abpfiff standen die Spieler auf dem Feld und feierten mit ihren Fans das 1:0 (1:0) im Jubiläums-Derby gegen den Hamburger SV.

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„Das war ein toller Fight“, lobte Werder-Coach Robin Dutt am Samstag. Der 25. Heimsieg im 100. hanseatischen Nachbarschafts-Duell der Fußball-Bundesliga war für Werder nicht nur wegen des Prestige etwas ganz Besonderes. Dank des Tores von Zlatko Junuzovic (19.) holten die Werderaner wichtige Punkte im Kampf um den Klassenverbleib.

Ganz anders sah die Gefühlswelt bei den Hamburgern aus. Ihre Abstiegssorgen vergrößerten sich durch die erste Niederlage unter dem neuen Trainer Mirko Slomka. Mittlerweile liegen sie nunmehr sechs Punkte hinter dem Erzrivalen von der Weser und rangieren weiter auf dem Relegationsplatz. „Wir sind alle sehr enttäuscht“, kommentierte Slomka. „Die Situation ist und bleibt schwierig“, sagte Marcell Jansen. Der Kapitän klagte: „Wir haben es uns selber schwer gemacht. Es ist uns nicht gelungen, richtig klare Torchancen herauszuspielen.“

Die beiden Abstiegskandidaten zeigten bei der Jubiläumsausgabe des Nord-Klassikers eine packende Vorstellung mit hohem Einsatz. Werder präsentierte dabei eine seiner besten Leistungen in der bislang eher enttäuschenden Saison, während die Gäste trotz mehr Ballbesitz nicht an die Leistung vom Sieg gegen Dortmund anknüpfen konnten.

Werder drückte den HSV anfangs an den eigenen Strafraum und wurde durch den Treffer von Junuzovic belohnt. Der Österreicher nutzte eine tolle Vorarbeit: Aaron Hunt hatte mit der Hacke den Ball über die HSV-Abwehr gehoben. „Das haben wir nicht so trainiert“, witzelte Dutt.

Die von Slomka neu zusammengestellte Innenverteidigung mit Johan Djourou und dem später verletzt ausgewechselten Slobodan Rajkovic hatte einiges zu tun, ehe sich der HSV später deutlich mehr Spielanteile erkämpfte. Die Hamburger suchten bei ihren Angriffen in erster Linie Pierre-Michel Lasogga. Der wuchtige Angreifer im Sturmzentrum und Löw-Kandidat konnte sich jedoch selten durchsetzen.

Slomka setzte in der ersten Halbzeit auf Hakan Calhanoglu im Zentrum. Der Spielmacher tat sich jedoch schwer und hatte bei einem Schuss an die Latte (43.) Pech. Der später eingewechselte van der Vaart begann mit einer haarsträubenden Fehlpass und spielte danach uneffektiv.

Die Abwehr der Bremer stand trotz des Fehlens von Luca Caldirola (5. Gelbe Karte) und Felix Kroos (Gelb-Rote Karte) sicher, auch als der HSV in der zweiten Halbzeit stärker drückte. Immerhin hatte Aleksandar Ignjovski seinen Bluterguss im Sprunggelenk rechtzeitig überstanden und sorgte dafür, dass nur die halbe Abwehrreihe umgebaut werden musste. So wirkte der Bremer Defensivverbund mit dem starken Rechtsverteidiger stabil.

In der Offensive liefen die meisten Bremer Angriffe über Hunt. Der zuletzt fehlende Werder-Spielmacher überzeugte nicht nur mit seiner eleganten Vorbereitung des 1:0, sondern auch mit viel läuferischem Einsatz. Als Hunt gerade erschöpft ausgewechselt war, vergab Junuzovic (70.) die beste Chance der zweiten Halbzeit und traf nur den linken Außenpfosten.

Spieldaten:

Ballbesitz in %: 38,4 - 61,6

Torschüsse: 15 - 11

gew. Zweikämpfe in %: 48,1 - 51,9

Fouls: 25 - 17

Ecken: 4 - 5

Quelle: optasports.com