„Richtig geil“ Streich vor Jubiläum stolz auf seine Freiburger
Ingolstadt (dpa) - Kurz vor seinem Jubiläum beim SC Freiburg schloss Christian Streich voller Stolz seine Spieler in die Arme und klatschte sie ab.
Mit einem verdienten 2:1 (2:0) verabschiedete sich der Verein aus dem Breisgau beim FC Ingolstadt in die Winterpause und kann als Aufsteiger auf eine starke Hinserie in der Fußball-Bundesliga zurückblicken. Und das gerade mal acht Tage vor Streichs Fünfjährigem als Cheftrainer des SCF.
„Ich muss wirklich der Mannschaft ein großes Kompliment machen. Nicht weil wir gewonnen haben, sondern wie die Mannschaft aufgetreten ist“, sagte Streich nach dem siebten Saisonsieg seiner Breisgauer. „Ich bin sehr glücklich, dass ich mit jungen Menschen zusammenarbeiten darf, die so eine Mentalität haben.“
Die Zuneigung dürfte auf Gegenseitigkeit beruhen. Dank Streich überwintert der SCF mit 23 Punkten auf Platz acht der Tabelle. Die gesamte Branche schwärmt zwar von Überraschungsaufsteiger RB Leipzig, der als sensationeller Zweiter erster Jäger des FC Bayern ist. Streich hält seine Mannschaft jedoch mit bescheidenen Mitteln ganz weit weg von den alarmierenden Abstiegsrängen.
„Jetzt können wir glücklich und verdient in die Weihnachtspause gehen“, resümierte Mittelfeldspieler Vincenzo Grifo, den Streich im Sommer 2015 von 1899 Hoffenheim an die Dreisam geholt hatte. Der Erfolg bei den formstarken Schanzern „nimmt uns ein bisschen Druck“, betonte Kapitän Mike Frantz, „wir können lockerer arbeiten“.
Die Erleichterung über den geglückten Schlussakt 2016 war natürlich auch Streich anzusehen - dem Doppeltorschützen Florian Niederlechner erst Recht. Im bitterkalten Ingolstadt schoss der Angreifer (34. Foulelfmeter/41.) mit seinen Saisontoren vier und fünf noch vor der Pause eine komfortable Führung heraus. Markus Suttner (53.) sorgte mit seinem Anschlusstreffer noch einmal für Hochspannung.
„Momentan machen wir es richtig gut, hinten wie vorne“, meinte der gebürtige Oberbayer Niederlechner, der seiner Mannschaft in der ersten Halbzeit eine „richtig geile Leistung“ attestierte. „Der Sieg fühlt sich richtig geil an.“
Nachlassen gibt es für Streich nicht, der am 29. Dezember 2011 den SCF vom erfolglosen Marcus Sorg übernommen hatte. Diese Haltung impft der 51-Jährige auch seiner Mannschaft permanent ein. „Es ist wichtig mit einem gutem Gefühl in die Winterpause zu gehen“, sagte Niederlechner. „2017 müssen wir wieder Vollgas geben.“
Der FC Ingolstadt will das natürlich auch. Trotz eines erfolgreichen Winterschlussspurts unter dem neuen Trainer Maik Walpurgis wird die Aufholjagd im kommenden Jahr als Vorletzter aber schwer. An Zuversicht mangelt es dem Westfalen jedoch keineswegs.
„Es macht unheimlich viel Spaß mit der Mannschaft zu arbeiten“, versicherte Walpurgis, der mit den Schanzern zehn Punkte in sechs Bundesligaspielen holte. „Ich bin total, total zuversichtlich für das neue Jahr. Wenn wir so auftreten wie in der zweiten Halbzeit, holen wir unsere Punkte und werden den anderen Mannschaften einen ganz, ganz heißen Fight bieten. Das ist das ganz große Ziel.“