Trainermarkt: Hochwertiges Angebot, große Nachfrage

Düsseldorf (dpa) - Fünf Spieltage vor Ende der laufenden Saison scheint der Trainermarkt in Bewegung zu kommen. Zahlreiche Clubs sehen sich mit Spekulationen konfrontiert. Darf André Breitenreiter auf Schalke weitermachen?

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Was plant Aufstiegsanwärter RB Leipzig?

Einige umworbene Fußball-Lehrer wie Lucien Favre oder der vom DFB 2015 als Trainer des Jahres ausgezeichnete Markus Kauczinski (Karlsruher SC) sind im Sommer zu haben. Die Deutsche Presse-Agentur stellt die Situation bei ausgewählten Vereinen dar.

FC SCHALKE 04: Immer wieder wird Trainer André Breitenreiter mit Spekulationen um mögliche Nachfolger wie Lucien Favre oder Markus Weinzierl im Sommer konfrontiert. Grund sind vor allem sportliche Rückschläge wie das Europa-League-Aus gegen Donezk oder das 0:3 in Ingolstadt. Kritiker werfen Breitenreiter vor, dass das Team sich nicht wie erwartet entwickelt habe. Erschwert wird die Situation dadurch, dass niemand weiß, was der künftige Manager Christian Heidel plant. Breitenreiters Vertrag gilt bis 2017. Auf Ruhe im Umfeld kann er nicht hoffen. „Die Unruhe lässt mich kalt“, sagte er am Donnerstag.

FC INGOLSTADT: Die Schanzer spielen unter Trainer Ralph Hasenhüttl eine starke Saison. Der Coach steht angeblich bei RB Leipzig auf dem Zettel, hat beim FCI aber noch einen Vertrag bis zum Sommer 2017. „Es gab einige Anfragen anderer Vereine an mich und ich habe mit Verantwortlichen einiger Vereine gesprochen“, sagte der Österreicher am Donnerstag. Zuletzt war ein Treffen des 48-Jährigen mit RB Leipzigs Trainer und Sportdirektor Ralf Rangnick öffentlich geworden. „Die Situation ist so, dass alles, was im Sommer passieren könnte, mit den Verantwortlichen besprochen wird und vertraulich behandelt wird“, ergänzte Hasenhüttl mit Blick auf die FCI-Führungsetage.

RB LEIPZIG: Beim designierten Bundesliga-Aufsteiger wird der Nachfolger für Trainer Ralf Rangnick gesucht, der sich in der kommenden Saison wieder ganz auf seine Hauptaufgabe Sportdirektor konzentrieren will. Namen wurden von den Leipzigern nie genannt, doch das Anforderungsprofil lässt auch nicht viele Kandidaten zu. Derzeit hält sich das Hasenhüttl-Gerücht hartnäckig, doch RB ist auch dafür bekannt, eine Überraschung aus dem Ärmel zu zaubern. „Wir werden eine 1a-Lösung präsentieren, wenn feststeht, in welcher Liga wir spielen“, betont Vorstandschef Oliver Mintzlaff.

WERDER BREMEN: Die Zukunft von Bremens Trainer Viktor Skripnik hängt am seidenen Faden. Von Sportchef Thomas Eichin gab es lediglich eine Job-Garantie für das Spiel am Samstag gegen den VfL Wolfsburg. Eine Niederlage der abstiegsbedrohten Hanseaten würde wohl das Aus für den Ukrainer bedeuten. Übereinstimmenden Medienberichten zufolge will Eichin im Sommer so oder so einen neuen Trainer verpflichten. Angeblicher Wunschkandidat: Torsten Lieberknecht vom Zweitligisten Eintracht Braunschweig.

HANNOVER 96: Für Interimstrainer Daniel Stendel ist beim designierten Bundesliga-Absteiger Hannover 96 im Sommer auf jeden Fall Schluss. Nachfolge-Kandidaten gibt es einige. Club-Präsident Martin Kind bestätigte bereits Gespräche mit dem früheren Coach Mirko Slomka. Auch Markus Kauczinski steht angeblich ebenso auf der Liste wie Holger Stanislawski oder Sandro Schwarz (U23 Mainz 05).

EINTRACHT FRANKFURT: Der Vertrag von Trainer Niko Kovac bei den stark abstiegsgefährdeten Hessen läuft nur bis zum Saisonende. Ob der Kroate die SGE darüber hinaus trainiert, ist fraglich. Nur wenn er den Klassenerhalt schafft, hat er wohl eine Bleibeperspektive. Seine Bilanz ist mit drei Niederlagen in fünf Spielen allerdings bisher wenig überzeugend, auch wenn sich die Mannschaft unter ihm verbessert hat. Das Thema Abstiegskampf steht derzeit über allem.