Trainingsstart: Neuer HSV hofft auf bessere Zeiten

Hamburg (dpa) - Ohne neue Stars, aber mit der Hoffnung auf bessere Zeiten hat der im Umbruch steckende Hamburger SV die neue Fußball-Saison in Angriff genommen.

Nach dem Abgang von neun überwiegend älteren Stars wie Zé Roberto oder Ruud van Nistelrooy müssen Trainer Michael Oenning und der neue Sportchef Frank Arnesen gemeinsam die schwierige Aufgabe lösen, den überfälligen Neuaufbau beim finanziell klammen Bundesliga-Traditionsclub mit ebenso hungrigen wie kostengünstigen Talenten erfolgreich zu bewältigen.

„Ich weiß, dass das ein Risiko ist. Aber ich bin davon überzeugt, dass dieser Weg der richtige ist. Ich möchte die besten Spieler für wenig Geld“, sagte Arnesen der „Bild am Sonntag“. Der zum Chefcoach beförderte Oenning ist bereit, diesen Weg mitzugehen. „Wir werden versuchen, als Mannschaft zu wachsen“, sagte er. „Ich wünsche mir, dass man am ersten Spieltag erkennen kann, dass wir wettbewerbsfähig sind“, ergänzte er mit Blick auf „die besondere Herausforderung“ zum Saisonstart bei Meister Borussia Dortmund.

Allerdings konnte der Trainer-Hoffnungsträger beim Aufgalopp noch längst nicht aus dem Vollen schöpfen. So fehlte unter anderem die komplette erste Angriffsreihe: Mladen Petric und Marcus Berg sind noch verletzt, Paolo Guerrero bei der Copa América. Bis Mitte dieser Woche soll aber 90 Prozent des Kaders beisammen sein. Dann stoßen auch die DFB-Auswahlspieler Marcell Jansen und Dennis Aogo dazu und absolvieren das auf Sylt geplante Lauftrainingslager mit.

In den nächsten Tagen wird auch Jeffrey Bruma in Hamburg erwartet. Der Niederländer muss vor der Unterschrift unter einen Leihvertrag noch den Medizin-Check bestehen. Er wäre nach Michael Mancienne, Gökhan Töre und Jacopo Sala der vierte Neue vom FC Chelsea. „Oranje“-Auswahlakteur Bruma und der englische U21-Internationale Mancienne gelten als echte Verstärkungen. „Beide werden uns weiterhelfen, wenn sie sich eingewöhnt haben“, glaubt Nationalspieler Heiko Westermann. Und Oenning urteilte: „Mit der jetzigen Transfersituation sind wir einen ganzen Schritt weiter.“