Ujah - von FC-Fans verdammt, von Mitspielern gelobt
Köln (dpa) - Es müssen bittere Augenblicke gewesen sein für Fußballprofi Anthony Ujah.
„Maach dat do fott küss“ (Mach', dass du fort kommst) - auf Kölsch ließen die Fans des 1. FC Köln beim 2:0 gegen Schalke ihren Frust an dem künftigen Bremer auf einem Spruchband aus. „100% Werder, 0% FC“ - das tat weh. Beim Verlesen der Aufstellung gab es für Ujah nicht den üblichen Zusatz „Fußballgott“, sondern Pfiffe: Man nahm ihm übel, dass er sich für Werder entschieden hat und sich - noch in Diensten des FC - mit dem Spruch „100% Werder“ ablichten ließ.
Werder hat sich beim FC längst für den Fauxpas entschuldigt. Und die FC-Mitspieler würdigten Ujah. „Er hat sich immer zu hundert Prozent für die Mannschaft geopfert“, ließ Marcel Risse in einer Replik auf die Negativ-Reaktionen wissen.
Ujah machte das, was er immer für den FC tat: Er ackerte und rackerte, wohl wissend, dass ihn Trainer Peter Stöger mutmaßlich nicht liebend gern in die Startformation genommen hatte. Doch weil Stöger kaum Alternativen hat, musste das am Sonntag wohl so sein - ohne Tor-Erfolg: Ujah wurde durch seine Auswechslung erlöst. Zehn Treffer hat er 2014/15 erzielt. Und ohne die hätte der FC sicher nicht schon vorzeitig sein Saisonziel des Klassenverbleibs erreicht.