Uwe Seeler feiert 75. mit 330 Weggefährten

Hamburg (dpa) - Mit 330 Weggefährten hat Fußball-Idol Uwe Seeler seinen 75. Geburtstag im Hamburger Volksparkstadion gefeiert. Franz Beckenbauer, DFB-Präsident Theo Zwanziger, Liga-Präsident Reinhard Rauball und Wolfgang Overath waren unter den Gästen des Empfanges.

Der HSV schenkte seinem verdienstvollsten Spieler zusätzlich zur Feier einen Scheck in Höhe von 75 000 Euro für seine Stiftung zugunsten benachteiligter Menschen. „Das wichtigste ist der Mensch, es gibt kaum einen besseren als ihn“, sagte Beckenbauer.

Bundeskanzlerin Angela Merkel und Präsident Christian Wulff gratulierten dem Ehrenspielführer der Nationalmannschaft schriftlich. „Ich glaube, das Wort Menschlichkeit trifft auf ihn zu“, sagte Zwanziger, der Seeler dafür dankte, dass er auch im Ausland für den deutschen Fußball wegen seiner Beliebtheit manche Türe öffne. „Uwe ist einfach ein feiner Kerl, er ist immer für einen da. Im Spiel hat er sich für einen geopfert und so ist er auch im Privatleben“, sagte Overath.

Und Berti Vogts ergänzte: „Uwe ist die Persönlichkeit im deutschen Fußball.“ Seeler sei ein toller Kapitän der Nationalmannschaft gewesen und habe sich besonders um die jungen Spieler gekümmert. Das nur 1,70 große „Kopfballungeheuer“ hat an vier Weltmeisterschaften teilgenommen, den Titel aber nicht gewinnen können.

Seeler schritt als Letzter über den Roten Teppich in die VIP-Lounge der Arena, war in prächtiger Feierlaune und verriet, dass er mit seinem Freundeskreis, den sogenannten Schneeforschern Obertauern, bereits in den Geburtstag reingefeiert habe. „Alle fünf Jahre, das kann ich grad noch schaffen“, sagte der ehemalige Mittelstürmer, der in seiner einmaligen Karriere 1000 Tore für den HSV schoss.

In seiner Dankesrede versprach „Uns Uwe“: „Ich werde versuchen, mich nochmal zu bessern. Aber ich möchte so bleiben, wie ich bin, stinknormal.“ Ein besonderer Dank ging an Ehefrau Ilka für 52 gemeinsame Jahre: „Ohne dich hätte ich das alles nicht geschafft. Mach weiter so, dass du mit dem Alten zurecht kommst.“

HSV-Präsident Carl-Edgar Jarchow hob die besondere Bedeutung Seelers für die moderne Arena heraus: „Ohne Deinen Einfluss während der Präsidentschaft gäbe es das Stadion nicht. Es wird Zeit, das anzuerkennen.“ Mit einem rustikalen Buffet, musikalischer Untermalung und vielen Gesprächen feierte Seeler den Ehrentag; das Bundesliga-Spiel des HSV am Abend bei Bayer Leverkusen wollte er aber auf der heimischen Couch verfolgen.