VfB-Boss Wahler würde Stevens gerne halten

Lagos (dpa) - VfB Stuttgarts Präsident Bernd Wahler ist in der Trainerfrage in die Offensive gegangen und hat eine Vertragsverlängerung mit Huub Stevens befürwortet.

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„Ich kann mir vorstellen, mit Huub Stevens auch über diese Saison hinaus zusammenzuarbeiten“, sagte der Vereinsboss des abstiegsbedrohten Fußball-Bundesligisten im Trainingslager in Portugal. Wahler zeigte sich mit dem Auftreten und der Arbeitsweise des 61-jährigen Niederländers sehr zufrieden. „Er hat schwäbische Eigenschaften“, erläuterte Wahler. Stevens sei fleißig und akribisch.

Der Limburger reagierte entspannt auf Wahlers Aussagen. „Ich tausche mich mit (Sportvorstand) Robin Dutt und Bernd Wahler ständig aus. Darüber haben wir aber noch nicht gesprochen“, sagte er. Stevens hat schließlich erstmal eine Mission zu erfüllen. Auch in seiner zweiten Amtszeit soll der Nachfolger von Armin Veh den VfB vor dem Abstieg retten. Der Rückrundenauftakt steigt am 31. Januar (15.30 Uhr) vor heimischem Publikum gegen Borussia Mönchengladbach.

Auch Sportvorstand Dutt reagierte auf den zu diesem Zeitpunkt durchaus überraschenden Vorstoß des Vereinspräsidenten unaufgeregt. Man stehe in ständigem Austausch, versicherte der frühere Bremer Coach. Es würde naheliegen, Stevens im Fall des Klassenverbleibs zu halten. Diese Chance vergaben die Schwaben in der vergangenen Saison, als der Routinier zwar für ein Happy End beim VfB sorgte, jedoch miterleben musste, wie der Club mit Veh verhandelte.

Der Vertrag von Stevens läuft am Neckar jedenfalls nur noch bis zum Sommer. Wahler hat nach eigener Einschätzung kein Problem damit, bis März oder April mit einer möglichen Verlängerung zu warten.

Dem Clubchef gefällt die Arbeit des Schalker „Jahrhunderttrainers“. Vor allem sagt ihm dessen Bereitschaft zum Jugendstil zu. In Stürmer Timo Werner und Verteidiger Timo Baumgartl setzt Stevens auf zwei 18-Jährige große Hoffnungen. Ins Trainingslager nach Lagos hat er zudem weitere Youngster wie Mart Ristl mitgenommen. Dies dürfte jedoch auch am verletzungsbedingten Fehlen des Trios Antonio Rüdiger, Daniel Didavi und Carlos Gruezo liegen.

Wahler werden kreative Vorstöße zugutegehalten, in seinen rund eineinhalb Jahren als VfB-Chef war er allerdings vielmehr als Krisenmanager gefragt. Nicht jede Personalie saß. Wahlers Motto lautet nun: „Taten statt Worte.“ Das gelte für die Mannschaft und die Vereinsführung, beteuerte er. „Wir wollen Ergebnisse liefern.“

Auf der Suche nach einem neuen Finanzvorstand befindet sich der Bundesliga-15. Wahler zufolge im Auswahlverfahren. Bis Ende des Monats wolle der VfB drei bis fünf Kandidaten haben, mit denen der Club dann Gespräche führen will. „Die Entscheidung wird nicht erst im Juni, aber auch nicht schon morgen fallen“, sagte der VfB-Chef. Der aktuelle Finanzvorstand, Ulrich Ruf scheidet, zum 30. Juni 2015 aus. Er ist beim VfB seit 1990 für die Finanzen zuständig.