VfB-Neuzugang Haggui selbstbewusst

Stuttgart (dpa) - Nach der verpassten WM-Qualifikation mit Tunesien will Neuzugang Karim Haggui sich voll auf den VfB Stuttgart konzentrieren.

„Wir haben das leider nicht geschafft, obwohl die Chance groß war. Das ist enttäuschend - für mich und das ganze Land“, sagte der Innenverteidiger in Stuttgart. Durch das 0:2 gegen die Kapverden hatte sich Tunesien nicht für die Playoffs in Afrika qualifiziert. „Aber als Kapitän muss man das schnell verarbeiten. Als Profi auch. Am Freitag kommt schon die nächste Aufgabe und ich muss 100 Prozent bereit sein für Stuttgart.“

Denn womöglich kommt der Nachfolger von Serdar Tasci als Nummer Fünf des Traditionsclubs schon beim Auswärtsspiel gegen Hertha BSC zu seinem Debüt. Bei den Schwaben ist Georg Niedermeier verletzt (Innenbandriss im Knie), Benedikt Röcker leistete sich in seinen Einsätzen ein paar Fehler zu viel und Daniel Schwaab wurde für den Posten des rechten Außenverteidigers verpflichtet. Neben dem U21-Nationalspieler Antonio Rüdiger gibt es also noch einen Platz. „Bei jedem Verein gibt es Konkurrenz und ich habe auch Respekt für die Mitspieler und diese Konkurrenz, aber mein Ziel ist, immer in guter Form zu sein und auch der Mannschaft zu helfen“, erklärte der 166-fache Bundesligaspieler Haggui.

Viele Gelegenheiten, sich an die neuen Mitspieler zu gewöhnen, hat der 29-Jährige durch die Länderspielwoche aber nicht. Im ersten Training am Montag beschränkte sich der Kapitän Tunesiens zudem auf eine lockere Laufeinheit. Mit mindestens zwei Spielern sollte das Zusammenspiel auf dem Platz aber sofort funktionieren: Mohammed Abdellaoue und Konstantin Rausch. Beide spielten vergangene Saison wie Haggui noch für Hannover 96. „Es ist immer positiv, wenn man ein paar Spieler in der Kabine kennt“, sagte Haggui.

Um Rat gefragt hat der 80-fache Nationalspieler seine alten Kollegen vor der Unterschrift unter seinen Zweijahresvertrag mit Option für eine weitere Saison aber nicht. „Die Jungs haben gar nicht gewusst, dass ich nach Stuttgart wechsele“, erzählte Haggui bei seinem ersten öffentlichen Auftritt als VfB-Profi. Nach vier Jahren bei Hannover 96, in denen er 107 Spiele absolvierte und sieben Tore schoss, habe er aber unbedingt in der Bundesliga bleiben wollen. Und da gehöre der VfB zu den besten Adressen. „Das ist ein großer Name im deutschen Fußball mit einer großen Geschichte. Stuttgart gehört nach meiner Meinung zu den top fünf Vereinen in Deutschland.“

Vom schwachen Saisonstart der Schwaben und dem Trainerwechsel von Bruno Labbadia zu Thomas Schneider hat sich Haggui nicht beeinflussen lassen. „Der Start war natürlich nicht so einfach für Stuttgart, nach drei Niederlagen und einem Sieg“, meinte er. Aber das 6:2 gegen Hoffenheim vor der Länderspielpause „war ein ganz tolles Ergebnis für die Spieler, für das Selbstvertrauen und für den Club.“