Bundesliga-Endspurt Vier Spiele bis zum Jackpot - Direktduelle um Königsklasse

Leipzig (dpa) - Es geht um das Halten der Topstars, um die Zukunft einiger Trainer und nicht zuletzt um 12,7 Millionen Euro Antrittsprämie. Gleich fünf Teams kämpfen in den noch verbleibenden vier Bundesliga-Spieltagen um die Champions-League-Qualifikation.

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Bayern München ist als deutscher Fußball-Meister uneinholbar, der FC Schalke 04 mit acht Zählern Vorsprung auf Rang fünf fast durch. Hinter dem Duo könnten zwei Direktduelle an diesem Samstag eine Vorentscheidung bringen: Der Tabellenvierte Borussia Dortmund kämpft gegen die punktgleiche Werkself Bayer Leverkusen (18.30 Uhr), RB Leipzig empfängt als Tabellen-Fünfter die mit einem Punkt Rückstand auf Rang sechs liegenden Hoffenheimer (15.30 Uhr).

Auch Pokalfinalist Eintracht Frankfurt hat als Siebter - punktgleich mit den Sinsheimern - noch Chancen, aber noch die beiden schweren Auswärtsspiele bei Bayern München und auf Schalke vor sich.

„Wir haben nun die Möglichkeit, noch vier Wochen das Maximum aus der Saison herauszuholen und uns voll zu fokussieren“, sagte RB-Trainer Ralph Hasenhüttl und forderte ganz klar einen Sieg: „Es reicht in dieser Phase nicht mehr, nur einen Punkt zu holen.“ Auch die Gespräche um seine eigene Zukunft in Leipzig ließ der Österreicher in dieser Woche ruhen. Zum 0:4 in Hoffenheim - es war die bislang höchste Bundesliga-Niederlage - meinte er: „Wir haben noch ein paar Rechnungen offen.“ Wichtig sei im Endspurt nur die mentale Frische.

Schafft RB noch die erneute Teilnahme an der Königsklasse, gibt es vom FC Liverpool für den Rekordtransfer von Naby Keita noch einen millionenschweren Nachschlag. Zudem wäre das Halten von Stars wie Emil Forsberg einfacher. „Natürlich bleibt unser Ziel die Champions League. Wir haben noch vier Spiele - und die können wir alle gewinnen“, sagte der schwedische Nationalspieler. Vorsorglich hat RB-Sportdirektor Ralf Rangnick für die Sommerpause erneut angekündigt, keinen Leistungsträger abgeben zu wollen.

Auch die Hoffenheimer hatten erstmals die Doppelbelastung in dieser Saison zu verkraften. Nach dem Europa-League-Aus im Dezember ist das Team von Julian Nagelsmann schon längst wieder in die Erfolgsspur zurückgekehrt. Nach zuletzt sieben Spielen ohne Niederlage ist die Königsklasse wieder drin. „Dann hat das vielleicht so einen kleinen Endspielcharakter, so etwas liebt ihr ja“, sagte Nagelsmann vor dem Duell zu den Journalisten. Und zum Saisonfinale hat 1899 Borussia Dortmund zu Gast. Für die Sinsheimer wäre es „ein Traum“, sagte Sportchef Alexander Rosen im Fachmagazin „Kicker“, wenn der Club da „ein Endspiel um den Einzug in die Champions League“ hätte.

Die Borussia könnte mit einem Sieg im Direktduell wieder an Leverkusen vorbeiziehen. „Wir haben es nach wie vor selbst in der Hand. Und wir können am Samstag einen wichtigen Schritt machen. Wir können es schaffen“, sagte Peter Stöger, dessen Zukunft beim BVB weiter offen ist. Diese ist auch abhängig vom Erreichen des Saisonziels - der Königsklasse. Dies war nach dem 0:2 auf Schalke wieder in Gefahr geraten, zumal der BVB bis Saisonende auf Torjäger Michy Batshuayi verzichten muss.

Leverkusen muss zwar die jüngste 2:6-Pleite gegen den FC Bayern im Pokal-Halbfinale verarbeiten, geht aber mit dem Schwung aus den beiden 4:1-Siegen in der Liga gegen Leipzig und Frankfurt in die nächsten Partien. „Jetzt fokussieren wir uns auf die Bundesliga und die Champions-League-Qualifikation“, kündigte Bayer-Angreifer Leon Bailey an.

Mit einem Sieg beim BVB wäre der direkte Konkurrent drei Punkte auf Distanz. Für Trainer Heiko Herrlich ist es die Rückkehr zum Club, mit dem er als Spieler seine größten Erfolge feierte. Mit Dortmund gewann er die deutsche Meisterschaft und den Titel in der Champions League, in die er jetzt erstmals als Coach einziehen will.