Vor Chelsea-Spiel: Bayer muss Farbe bekennen

Frankfurt/Main (dpa) - Die „Roten Teufel“ vor der Brust, die „Blauen“ vom FC Chelsea im Hinterkopf: Mit einem Erfolgserlebnis beim 1. FC Kaiserslautern will Bayer Leverkusen in der Bundesliga eine Aufholjagd starten und sich auf die Wochen der Wahrheit in der Champions League einstimmen.

„Das ist ein ganz, ganz wichtiges Spiel für uns. Schließlich wollen wir bis Weihnachten oben rankommen und nicht weiter abreißen lassen. Dafür sollten wir gewinnen“, sagte Bayer-Trainer Robin Dutt.

Fünf Tage vor dem Duell mit dem Star-Ensemble aus London muss die Werkself am Freitagabend auf dem Betzenberg zum Auftakt des 13. Spieltages in der Fußball-Bundesliga wohl ohne Nationalspieler André Schürrle Farbe bekennen. Der an Grippe erkrankte Außenstürmer reiste nicht mit in die Pfalz. „Sein Einsatz ist mehr als fraglich“, sagte Dutt. Eine endgültige Entscheidung soll jedoch erst am Spieltag nach einem Telefonat mit dem 21-Jährigen fallen.

Vermutlich zum letzten Mal in Aktion auf dem Betzenberg werden die Fans Michael Ballack erleben. Der 35-Jährige, der seine Bundesliga-Karriere einst beim FCK begann, kündigte in einem Interview des Fernseh-Bezahlsenders Sky an: „Im Moment gehe ich davon aus, dass es meine letzte Saison bei Bayer Leverkusen sein wird.“

Dutt erwartet beim FCK ein heißes Spiel und damit die richtige Einstimmung für die richtungweisende Gruppenpartie in der europäischen „Königsklasse“ am kommenden Mittwoch gegen Tabellenführer Chelsea. „Spiele auf dem Betzenberg sind immer etwas Besonderes aufgrund der Rahmenbedingungen: Flutlicht, vermutlich ein ausverkauftes Haus und eine aggressive Heimmannschaft. Lautern wird mit sehr großem Selbstvertrauen auflaufen. Sie spielen sehr leidenschaftlich, verteidigen aggressiv und schalten sehr gut um“, meinte Dutt.

Von seiner Mannschaft, die mit 18 Punkten derzeit nur auf Rang acht und damit hinter den Erwartungen zurück liegt, fordert er ähnliche Attribute. „Ohne eine gute Mentalität und Leidenschaft können wir es in Kaiserslautern nicht schaffen“, sagte Dutt. „Wenn wir in diesen Bereichen ebenbürtig sind, können wir unsere Stärken zum Tragen bringen und haben gute Chancen, das Spiel zu gewinnen.“

Fehlen werden beim Vizemeister auf jeden Fall Hanno Balitsch und Karim Bellarabi (beide Muskelfaserriss) sowie die Langzeitverletzten René Adler, Tranquillo Barnetta und Renato Augusto. Die Hausherren müssen auf den zuletzt stark agierenden Pierre de Wit verzichten. Der Mittelfeldmann fällt wegen einer schweren Erkältung aus.

Dennoch hofft FCK-Coach Marco Kurz auf den Bestand der Erfolgsserie: Inklusive des Sieges im DFB-Pokal bei Eintracht Frankfurt sind die Pfälzer seit fünf Begegnungen ohne Niederlage. „Wir sind auf einem ordentlichen Weg, haben aber das Ende noch lange nicht erreicht“, sagte Kurz. Ziel sei es weiterhin, „am Ende in der Tabelle drei Mannschaften hinter uns zu lassen“.

Die voraussichtlichen Aufstellungen:

1. FC Kaiserslautern: Trapp - Dick, Amedick, Abel, Bugera - Sahan, Kirch, Tiffert, Fortounis - Shechter, Kouemaha

Bayer Leverkusen: Leno - Schwaab, Friedrich, Toprak, Kadlec - Rolfes, Bender - Castro, Ballack, Sam - Kießling

Schiedsrichter: Kinhöfer (Herne)