Premiere für Goretzka Weltmeister vom FC Bayern München wieder im Training

München (dpa) - Exakt vier Wochen nach dem historischen Vorrunden-Aus der deutschen Nationalmannschaft bei der WM sind die DFB-Stars und Robert Lewandowski zu ihrem ersten Arbeitstag in der Amtszeit von Bayern Münchens neuem Trainer Niko Kovac angetreten.

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Erstmals war der ablösefrei vom FC Schalke 04 verpflichtete Zugang Leon Goretzka beim deutschen Fußball-Rekordmeister dabei. An seiner Seite brachte sich bei Übungen auf der Gymnastikmatte auch der vor dem Absprung zu Paris Saint-Germain stehende Jérôme Boateng in Schwung.

„Sie haben ausreichend Regenerationszeit vom Training gekriegt. Ab jetzt geht es mit Volldampf los“, sagte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge. Am Donnerstag und Freitag steht für die Rückkehrer die obligatorische Leistungsdiagnostik an, bei der die Fitnesswerte nach der Sommerpause gecheckt werden. Erst am Freitagnachmittag geht es für die Bayern-Nachzügler auf den Rasen. „Die Spieler werden dieselbe Woche abspulen wie die anderen, als wir angefangen haben“, sagte Kovac und erinnerte an den Start vor drei Wochen.

Der spanische Achtelfinalist Thiago kehrt am Donnerstag zurück. Frankreichs Weltmeister Corentin Tolisso steigt nach dem Supercup (12. August) ins Training ein. Der Kolumbianer James Rodríguez stößt bei der USA-Reise bei der Station in Miami zum Team. Wegen des Trainingsrückstands soll er bei der Partie am 28. Juli gegen Manchester City aber nicht spielen.

Rummenigge ist froh, dass alle WM-Teilnehmer außer Tolisso eine ausreichend lange Vorbereitung haben. „Die hätten sie nicht gehabt, wenn sie ins Finale oder ins Halbfinale gekommen wären. Das ist für alle Bundesligisten, die Spieler zur WM abstellen mussten, ein Vorteil“, sagte der Vorstandsvorsitzende in den USA. Da wir die meisten abgestellt haben, ist es ein Vorteil, dass sie jetzt wesentlich früher wieder an den Start gehen, als es ursprünglich bei uns geplant war.“

Der WM-Frust sollte sich bei den hochdekorierten Profis mittlerweile gelegt haben. Rummenigge erwartet eine Reaktion. „Ich weiß aus eigener Erfahrung: Wenn man ein Turnier mal in den Sand gesetzt hat - und das hat die deutsche Nationalmannschaft ohne Frage -, dann müssen die Spieler zeigen, dass das nicht die Norm, sondern die Ausnahme war. Entsprechend müssen unsere Spieler jetzt in der Bundesliga zeigen, dass das eben ein Betriebsunfall war“, sagte Rummenigge.

Sie sollen sich aber erstmal in München die Grundlagen erarbeiten, die ihre in Amerika weilenden Kollegen schon haben. Den „Aufgalopp“, so Kovac, übernimmt Co-Trainer Peter Hermann. Der langjährige Assistent von Ex-Coach Jupp Heynckes verlängert seine Laufbahn nun doch. Für den Rekordmeister steht nach der USA-Reise vom 2. bis 9. August ein zweites Vorbereitungscamp am Tegernsee an. Darauf stimmen sich die WM-Teilnehmer nun ein. „Sie werden vorbereitet, um dann nicht aus dem Kalten in das Trainingslager zu fahren“, sagte Kovac.