Werder nimmt Gespräche zu Schaaf-Nachfolger auf

Bremen (dpa) - Fußball-Bundesligist Werder Bremen hat bereits zwei Tage nach der Trennung von Trainer Thomas Schaaf einen Nachfolger im Visier. Geschäftsführer Thomas Eichin befindet sich wohl bereits in Verhandlungen mit dem Favoriten.

„Es gibt einen Wunschkandidaten. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen“, sagte der Sportchef. Namen wollte Eichin aber erneut nicht kommentieren.

Bislang wurden als mögliche Kandidaten immer wieder Heiko Vogel (früher FC Basel), Steffen Freund (Co-Trainer Tottenham Hottspur), Mike Büskens (Ex-Trainer Greuther Fürth) und Stefan Effenberg genannt. Mit dem Ex-Nationalspieler spielte Eichin gemeinsam bei Borussia Mönchengladbach, allerdings soll Effenberg aufgrund mangelnder Erfahrung nur Außenseiter-Chancen besitzen.

Eine Verpflichtung könnte sogar in Kürze geschehen. „Je schneller, desto besser. Wenn wir es in zwei Tage schaffen, wäre das super. Aber zwei Wochen sind auch in Ordnung. Wir haben allerdings keinen Zeitdruck“, sagte Eichin. „Wichtiger ist, dass wir die richtige Person für den SV Werder finden.“

Vor allem für den Allofs-Nachfolger ist es die erste richtige Bewährungsprobe in seiner noch kurzen Bremer Amtszeit. „Der Druck ist natürlich groß. Ich werde daran gemessen, welchen Trainer wir holen und wie er funktioniert. Aber das gehört doch zu meinem Job“, sagte Eichin der „Bild“.

Wie sehr die Trennung von Werder-Urgestein Schaaf nach 14 Jahren als Trainer und insgesamt 41 Jahren im Verein nagt, zeigte sich unter anderem an Eichins Geschäftsführer-Kollegen Klaus-Dieter Fischer. Der 72-Jährige machte für die Trennung von Schaaf die Medien verantwortlich. „Wir haben nach unserer Überzeugung gehandelt. Wenn jemand ein schlechtes Gewissen haben muss, dann ist es eher die Presse, die Werder Bremen und Thomas Schaaf mindestens in den letzten zwölf Wochen durchs Dorf getrieben hat“, sagte Fischer der „Kreiszeitung Syke“ (Freitag).

Ähnlich äußerte sich bereits Co-Trainer Matthias Hönerbach. „Da sind Dinge abgelaufen, die kann man nicht akzeptieren. Wenn man bedenkt, wie in den letzten Monaten mit Thomas umgesprungen worden ist, das hält keine Seele lange aus. Schon gar nicht ein Mensch, der sich so verdient um den Verein gemacht hat“, hatte der Ex-Profi geschimpft.

Zumindest Fischer räumte zwar auch ein, dass die sportliche Entwicklung in den vergangenen Monaten nicht mehr gestimmt habe. Ohne Kritik der Journalisten sei Schaaf aber noch immer Werder-Coach. „Er hat einen Vertrag bis 2014, den hätten wir erfüllt“, befand Fischer.