„Gespannt, was 2017 wartet“ Wohin führt Leipzigs Weg? - RB will sich weiter steigern
Leipzig (dpa) - So dürften zum Auftakt die meisten bei RB Leipzig denken: „Ich bin gespannt, was 2017 auf uns wartet“, schrieb Kapitän Dominik Kaiser vor dem Start in die Vorbereitung des Rekord-Aufsteigers auf die zweite Saisonhälfte der Fußball-Bundesliga.
Platz zwei auch nach 34 Spieltagen am 20. Mai hieße Champions League. Dann dürften sich Kaiser & Co womöglich auf Real Madrid oder den FC Barcelona freuen. Oder geht sogar noch mehr? „Wir wollen uns selbst auch zeigen, dass wir noch besser spielen können als in der Hinrunde“, sagte Trainer Ralph Hasenhüttl in Leipzig.
Den internationalen Wettbewerb hat Red-Bull-Besitzer Dietrich Mateschitz bereits zum Mindestziel erklärt. Allerdings könnte dafür noch einmal Verstärkung notwendig sein. Im defensiven Bereich musste Hasenhüttl immer wieder improvisieren, Leistungsträger Lukas Klostermann wird nach seinem Kreuzbandriss vorerst weiter fehlen. „Ich glaube schon, dass uns der ein oder andere neue Spieler ganz gut zu Gesicht stehen würde“, sagte Hasenhüttl. Auf Namen ließ sich der Österreicher aber erst gar nicht ein.
Klar stellte er hingegen, dass er als Trainer am liebsten keinen seiner Spieler hergeben möchte. „Ich will jeden bei mir haben, der Kader ist sowieso schon nicht so groß“, sagte er. „Wenn man mich fragt, sollen alle bleiben.“
36 Punkte hat er mit seinem Kader bisher geholt. In Leipzig halten die Verantwortlichen zunächst noch an ihren 40 Zählern als Ziel fest, diese könnten aber schon Ende Januar erreicht sein. Am 21. Januar spielt die zuhause noch unbesiegte RB-Mannschaft gegen Eintracht Frankfurt, eine Woche später haben die Leipziger gegen 1899 erneut Heimrecht. Danach geht es am 4. Februar zur Borussia nach Dortmund.
Die letzten beiden Gastspiele im vergangenen Jahr verlor RB. Zunächst beim damaligen Tabellenletzten FC Ingolstadt (0:1), danach beim Tabellenersten FC Bayern München (0:3). Es waren auch die einzigen Meisterschaftsspiele der Leipziger, in denen sie kein Tor erzielten. In beiden Partien konnte sie ihren Hochgeschwindigkeitsfußball nicht wie gewohnt umsetzen.
„Die Elemente, die uns stark machen, hat Bayern umgesetzt“, kommentierte damals Willi Orban die Niederlage in München. Ärgerlich sei das, „aber wir müssen daraus lernen“. So wie sie aus dem 0:1 in Ingolstadt auch die Lehren gezogen hatten.
Hasenhüttl erwies sich dabei immer wieder als Problemlöser. Auf neue Fragen sucht er neue Antworten. Und das muss er auch im neuen Jahr. Dass Angreifer und Top-Vorbereiter Emil Forsberg nach seiner rüden Attacke gegen Philipp Lahm und einer Drei-Spiele-Sperre erst gegen den Hamburger SV wieder ran darf, dürfte allerdings auch für Hasenhüttl und sein Kollektiv schwer zu kompensieren sein. Dem angeblichen Interesse des FC Liverpool am Schweden erteilte Hasenhüttl en passant auch gleich eine Absage.
Für die Lösungsansätze ohne Forsberg in den kommenden drei Spielen bleiben dem Coach und seinen Profis keine drei Wochen mehr: „Es ist eine sehr kurze Vorbereitung, eine sehr knackige. Es muss von Anfang an sitzen“, stellte Hasenhüttl fest.
Nach den Leistungstests am Dienstag hinter verschlossenen Türen im Trainingszentrum in Leipzig bereitet sich die Mannschaft ab Mittwoch in Portugal auf die Rückrunde plus Spiel 17 aus der Hinrunde vor. In einem Sport- und Wellness-Resort in Lagos an der Algarve wird die Delegation bis zum 12. Januar bleiben.
Zum ersten kleineren Härtetest kommt es bereits am Samstag mit einem Testspiel gegen den niederländischen Rekordmeister Ajax Amsterdam. Einen Tag vor der Rückkehr nach Deutschland ist eine weitere Partie angesetzt, der Gegner steht noch nicht fest. Am 15. Januar absolviert RB in Leipzig gegen den schottischen Kult-Club Glasgow Rangers den letzten Test vor dem Wiederbeginn der Bundesliga. Dann heißt es für Kaiser & Co erst recht: „Ich bin gespannt, was 2017 auf uns wartet.“