„Königsspiel“ für HSV Wolfsburg nach Shopping-Tour mit Ambitionen

Wolfsburg (dpa) - Alles besser im neuen Jahr? Die abstiegsbedrohten Bundesligisten VfL Wolfsburg und Hamburger SV wollen zum Abschluss der Hinrunde die zuletzt guten Eindrücke ins Nordduell am Samstag (15.30 Uhr) mitnehmen.

Foto: dpa

Doch im Falle einer Pleite droht beiden Teams sofort die nächste Krise.

„Der Start ist absolut wichtig“, betonte Wolfsburgs Trainer Valérien Ismaël. „Wir haben viel unternommen, haben in kurzer Zeit viel versucht. Die Jungs sind heiß.“

Wie lange aber hält die Aufbruchstimmung bei den Niedersachsen? Im besten Fall gelingt mit Heimsiegen über den HSV und dem FC Augsburg eine Woche später der Sprung aus dem Keller der Fußball-Bundesliga. Ansonsten dürfte der neue Sportdirektor Olaf Rebbe gleich als Krisenmanager gefragt sein - und alle Negativ-Diskussionen um den VfL wären wieder da. „Das einzige Ziel ist, einen guten Start zu erwischen. Danach können wir sehen, wohin die Reise geht“, erklärte Ismaël.

Immerhin konnte der Club mit dem Abgang von Nationalspieler Julian Draxler, der für mehr als 42 Millionen Euro zu Paris St. Germain wechselte, ein großes Problem lösen. Rebbe, Nachfolger des entlassenen Geschäftsführers Klaus Allofs, reinvestierte zur Verbesserung der Qualität knapp 30 Millionen Euro in Yunus Malli (Mainz 05), Riechedly Bazoer (Ajax Amsterdam), Paul-Georges Ntep (Stade Rennes) und das nigerianische Talent Victor Osimhen. „Ich bin erstmal zufrieden“, sagte Ismaël. Malli und Ntep haben bereits am Samstag gute Chancen auf ihr Startelf-Debüt.

Hamburgs neuer Vorstandschef Heribert Bruchhagen bezeichnet den Jahresauftakt gar als „Königsspiel“, aus dem er sich zumindest einen Punkt erhofft: „Wir sind in einer prekären sportlichen Situation und deshalb sehr fokussiert darauf, die Konzentration auf der Mannschaft zu lassen.“ Auch die Partie beim momentanen Vorletzten FC Ingolstadt eine Woche später sei enorm wichtig. „Ich bin überzeugt, dass wir in der Rückserie noch einen Schritt nach vorn machen.“

Markus Gisdol hatte aus den vergangenen sechs Partien immerhin elf Punkte geholt. Der Trainer ist hoffnungsfroh, dass es ähnlich ordentlich weitergeht. „Wir wünschen uns, dass wir stabil durch die Rückrunde kommen, als Einheit auftreten“, sagte er. Seine Handschrift ist deutlich zu erkennen. Er sortierte Emir Spahic, Aaron Hunt und Alen Halilovic aus. Neues Personal muss wirklich passen, sonst setzt er lieber auf die Jugend.

Nach dem erneuten Ausfall von René Adler (Adduktoren) wird Christian Mathenia das Tor hüten. In der Innenverteidigung sind Johan Djourou und der Kölner Zugang Mergim Mavraj gefragt, für den von RB Leipzig gewechselten Kyriakos Papadopoulos kommt ein Startelf-Einsatz zu früh. Rund 3000 Hamburger Anhänger begleiten ihre Elf. „Ein guter Start wäre uns wichtig nach dem Aufwärtstrend, den wir vor Weihnachten hatten“, sagte der neue Sportchef Jens Todt. Seit zehn Spielen warten die Hanseaten gegen die Niedersachsen allerdings auf einen Dreier.