Zeichen bei De Bruyne stehen auf Trennung - In Köln dabei
Wolfsburg (dpa) - Im Wechsel-Theater um Deutschlands Fußballer des Jahres Kevin De Bruyne vom VfL Wolfsburg zeichnet sich immer mehr ein Rekordtransfer zu Manchester City ab.
Immerhin dementierte VfL-Manager Klaus Allofs eine Meldung, wonach der heiß umworbene belgische Nationalspieler bereits am Freitag nach England reise, um den 70-Millionen-Euro-Transfer perfekt zu machen. „Er wird dabei sein“, stellte Allofs im Hinblick auf das zweite Wolfsburger Saisonspiel in der Bundesliga am Samstag beim 1. FC Köln fest.
Vom zur Schau gestellten Optimismus der vergangenen Tage und Wochen, De Bruyne trotz des Mega-Angebots halten zu können, war beim Vizemeister und Pokalsieger aber auf einmal nicht mehr viel übrig. „Spätestens am 31. August werden wir eine Entscheidung treffen, die für alle Beteiligten die beste sein wird“, sagte Allofs, der noch vor wenigen Tagen die Überzeugung verkündet hatte, De Bruyne werde „zu 99,9 Prozent“ bleiben. „Ich gehe nach wie vor davon aus, dass Kevin De Bruyne auch am 1.9. noch in Wolfsburg Fußball spielt“, hatte Trainer Dieter Hecking am Montag noch bekräftigt.
Von all dem war drei Tage später nichts mehr zu hören. Allofs und Hecking vermieden jegliches Dementi eines bevorstehenden Wechsels ihres besten Mannes. „Ich werde keine Informationen mehr dazu abliefern. Das treibt seltsame Blüten. Das wollen wir verhindern“, meinte Allofs stattdessen auf die Frage, ob inzwischen ein Angebot aus Manchester eingegangen sei. Indirekt bestätigte er dies aber: „Daneben machen wir das, was wir immer angekündigt haben. Dass wir uns mit der Sache seriös auseinandersetzen wollen“.
Seit Wochen halten sich hartnäckige Gerüchte, ManCity wolle den mit 31 Scorerpunkten besten Bundesligaspieler der abgelaufenen Saison verpflichten. Ein Transfer würde einen Bundesliga-Rekord bedeuten. Das englische Boulevardblatt „Sun“ hatte am Donnerstag ohne Quelle gemeldet, dass der Wechsel binnen der folgenden 48 Stunden fix gemacht werden würde. Demnach würde City insgesamt über 70 Millionen Euro für den Belgier bezahlen wollen.
Allofs dementierte zwar einen unmittelbar bevorstehenden Wechsel, nicht aber das Angebot und eine mögliche Einigung darüber als solche. „Scheinbar ist es so, dass alle ein bisschen den Überblick verlieren in dieser Geschichte. Wir bemühen uns trotzdem, klaren Kopf zu bewahren“, meinte Allofs und fügte hinzu: „Wir gehen sehr seriös damit um und versuchen, die beste Möglichkeit für alle zu treffen.“
Dies klingt alles nicht mehr gerade nach einem Verbleib des 24-Jährigen, der eigentlich noch einen Vertrag bis 2019 in Wolfsburg hat. Mit einem künftig deutlich angehobenen Gehalt von knapp elf Millionen Euro pro Jahr laut „Wolfsburger Allgemeine Zeitung“ soll der VfL versucht haben, De Bruyne vom Bleiben zu überzeugen. Wohl ohne Erfolg. Der „Kicker“ berichtet von Verdienstmöglichkeiten De Bruynes in Manchester von rund 15 Millionen Euro.
Für Bayern-Star Arjen Robben würde der Verlust von De Bruyne eine enorme Schwächung für den VfL Wolfsburg bedeuten. „Die würden ganz viel verlieren. Das ist ein sehr guter, sehr wichtiger Spieler. Ich würde sagen, der wichtigste Spieler von Wolfsburg“, sagte der niederländische Nationalspieler. Robben würde sich über eine Schwächung des Titelkonkurrenten des FC Bayern nicht freuen: „Ich hoffe, dass er in Wolfsburg bleibt.“