Zorniger vs. Labbadia oder: Novize gegen Urgestein
Stuttgart (dpa) - HSV-Trainer Bruno Labbadia ist nur gut eineinhalb Jahre älter als der neue VfB-Coach Alexander Zorniger. In Sachen Erfahrung ist der ehemalige Bundesliga-Stürmer dem schwäbischen Hoffnungsträger aber weit voraus.
Zorniger bestreitet gegen den Hamburger SV am Samstagabend sein erstes Auswärtsspiel in Deutschlands höchster Spielklasse - Labbadia betreut gegen seinen Ex-Club VfB Stuttgart dagegen schon zum 163. Mal ein Team in der Fußball-Bundesliga. Dazu kommen 328 Partien als Spieler.
ALEXANDER ZORNIGER
Alter: 47
Trainer seit: 2004
Bundesligaspiele: 1
Sieg-Quote: 0 Prozent
Größte Erfolge als Trainer: Aufstieg mit RB Leipzig in die 2. Fußball-Bundesliga, Meister mit RB Leipzig in der Regionalliga Nordost
So tickt Zorniger: Der Bundesliga-Neuling ist ein selbstbewusster Trainer mit sehr klaren Vorstellungen. Unter ihm soll das Spiel des VfB Stuttgart viel aggressiver werden als noch in den vergangenen Jahren. „Es wird wild sein, es wird da draußen auch zur Sache gehen“ war eine seiner ersten Ankündigungen. Ein 4-3-1-2 oder ein 4-4-2 ist die Grundlage, Richtung Tor soll die starke Offensive um Daniel Didavi und Daniel Ginczek vor allem durch die Mitte. Bei Zornigers Bundesliga-Premiere, dem 1:3 gegen Köln, klappte das gut - allerdings wurden die zahlreichen Chancen nicht genutzt.
BRUNO LABBADIA
Alter: 49
Trainer seit: 2003
Bundesligaspiele: 162
Sieg-Quote: 40,1 Prozent
Größte Erfolge als Trainer: Erreichen des DFB-Pokalfinales mit Bayer Leverkusen und dem VfB Stuttgart, Europa-League-Halbfinale mit dem Hamburger SV
So tickt Labbadia: Der Hesse gilt als Motivationskünstler mit genauen Vorstellungen. Als ehemaliger Stürmer steht er für Offensivfußball. Bei der nervenzerrenden Rettung in der Relegation ging Labbadia voran und stärkte sogar Spieler wie Pierre-Michel Lasogga, die vorher mit hängenden Köpfen über den Platz liefen. Zur neuen Saison wollte der 49-Jährige durchstarten, ist aber unzufrieden mit der Ausgangsposition - alle Zugänge sind Kompromisse. „Man muss das Beste draus machen“, sagt Labbadia, der zudem ständig mit der Außendarstellung und den Pannen bei den Hanseaten konfrontiert wird. Mit akribischer Arbeit will er ins Mittelfeld der Bundesliga kommen.