Künftiger Bayern-Coach? Zurück zu den Wurzeln: Nagelsmann und sein Traum von München

München (dpa) - Louis van Gaal, Jupp Heynckes, Pep Guardiola und Carlo Ancelotti. Wenn es nach Julian Nagelsmann geht, wird in dieser Liste der illustren Welt-Trainer beim FC Bayern in Zukunft auch noch ein weiterer Name auftauchen: nämlich sein eigener.

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Der 30-Jährige wird seit geraumer Zeit als zukünftiger Bayern-Coach gehandelt. Doch gerade in der Phase, in der Ancelotti als Amtsinhaber in der Kritik steht und Unruhe moderieren muss, meldet sich der gebürtige Bayer selbst zu Wort und äußert erstaunlich offen seine Ambitionen, irgendwann einmal in München als Trainer tätig zu sein.

„Der FC Bayern spielt in meinen Träumen schon eine etwas größere Rolle. Ich habe viele Jahre in München gelebt, komme aus Landsberg am Lech. Meine Frau und mein Kind ziehen demnächst nach München“, sagte Nagelsmann im Interview mit Eurosport. Das sei seine Heimat, fügte er an. Erst am vergangenen Samstag bezwang er mit 1899 Hoffenheim den FC Bayern mit 2:0 - in Pflichtspielen gegen den Rekordmeister bleibt er damit ungeschlagen, seine TSG-Bilanz gegen die Münchner ist beeindruckend: drei Spiele, zwei Siege, ein Remis.

Völlig abhängig vom FC Bayern werde er seine Karriere und sein Glück aber nicht bewerten, betonte Nagelsmann. „Ich bin sehr, sehr glücklich in meinem Leben. Der FC Bayern würde mich noch ein Stück glücklicher machen. Aber es ist nicht so, dass mein Lebensglück total vom FC Bayern abhängt“, sagte der Trainer, der in seiner Jugend beim TSV 1860 München spielte.

Bisher kennt Nagelsmann in seiner Laufbahn nur eine Richtung: nach oben. Ein Wechsel von Hoffenheim zu einem größeren Club erscheint da nur als logischer nächster Schritt. Das wissen die Verantwortlichen im Kraichgau. Auch Nagelsmann kokettiert offen damit. „Ich kann trotzdem nicht sagen, bis zu welchem Datum ich bleibe, weil ich es einfach noch nicht weiß“, hatte Nagelsmann im Hoffenheimer Trainingslager diesen Sommer erklärt.

Derzeit hat in München aber noch der Italiener Ancelotti das Sagen. Der 58-Jährige hat einen Vertrag bis 2019, steht nach einer ersten Saison mit dem Gewinn des Meistertitels und dem vorzeitigen Aus in DFB-Pokal und Champions League aber bereits unter Zugzwang.

Unmutsbekundungen wie zuletzt von Weltmeister Thomas Müller befeuerten zuletzt eine öffentliche Debatte um Ancelotti, der von den Bayern-Bossen aber weiter volle Rückendeckung genießt. „Die Kritik ist zu viel. Ich bin es gewohnt, kritisiert zu werden, aber um ehrlich zu sein, ist es zu viel. Ich bin nicht von gestern“, erklärte der Italiener dem TV-Sender Sky.

Nagelsmann hat sich zwar grundsätzlich offensiv beim FC Bayern angemeldet, eine Zeitangabe aber vollkommen offen gelassen. „Ich finde es respektlos dem erfahrenen und netten Kollegen gegenüber, wenn ständig über mich gesprochen wird“, hatte Nagelsmann im August der „Süddeutschen Zeitung“ betont. Zum stetig wachsenden Rummel erklärte er: „Wenn Carlo Ancelotti irgendwann mal sagt, er hat keinen Bock mehr, und mich einer anruft, dann denke ich drüber nach.“