2:0-Sieg: Wolfsburg macht Schritt Richtung Achtelfinale
Wolfsburg (dpa) - Dank seiner treffsicheren Torjäger hat der VfL Wolfsburg die Tür zum Champions-League-Achtelfinale aufgestoßen.
Bas Dost und Max Kruse sicherten dem deutschen Vizemeister am Mittwochabend einen überaus wichtigen 2:0 (0:0)-Vorrundensieg gegen den niederländischen Fußball-Champion PSV Eindhoven. Das Team von Trainer Dieter Hecking darf nun schon in zwei Wochen im Rückspiel in Holland auf eine Vorentscheidung auf seinem Weg zur ersten Achtelfinal-Teilnahme der Clubgeschichte in der Königsklasse hoffen.
Vor der erneut enttäuschenden Kulisse von nur 23 375 Zuschauern bescherten die beiden VfL-Stürmer Dost (46. Minute) und Kruse (57.) mit ihren Premieren-Toren in der Champions League dem VfL eine hervorragende Ausgangslage vor den verbleibenden drei Partien. Auch, weil Keeper Diego Benaglio in der Nachspielzeit vor den Augen des neuen Volkswagen-Chefs Matthias Müller, der erstmals seit seinem Amtsantritt im VfL-Stadion saß, einen Foulelfmeter von Jürgen Locadia stark hielt. Wolfsburg führt die Gruppe B mit sechs Punkten vor Manchester United und ZSKA Moskau an. Die beiden Kontrahenten trennten sich 1:1 und haben je vier Zähler gesammelt.
„Wir können sehr zufrieden sein“, kommentierte Manager Klaus Allofs. Weltmeister Julian Draxler bilanzierte: „Wir waren klar die bessere Mannschaft und haben verdient gewonnen.“ Der Neuzugang von Schalke 04 stellte fest: „Zu Hause musst du die Spiele gewinnen, das haben wir bis jetzt getan. Sechs Punkte sind eine gute Ausgangslage.“
Zum Auftakt wichtiger Wochen mit Spielen unter anderem im Pokal gegen Bayern München (27. Oktober), in der Bundesliga gegen Bayer Leverkusen (31. Oktober) und dem Königsklassen-Rückspiel in Eindhoven (3. November) war es ein willkommenes Erfolgserlebnis für die Niedersachsen. Heckings Truppe zeigte sich gegen den 22-maligen niederländischen Meister dominant, ließ nur vor dem Tor die Durchschlagskraft vermissen und machte sich das Leben lange schwer. Dank einer deutlichen Effizienzsteigerung nach der Pause sprang noch der verdiente zweite Sieg im dritten Vorrundenspiel heraus.
Ohne den aus dem Kader verbannten Nicklas Bendtner begannen die Wölfe vor 23 375 Zuschauern sofort spielbestimmend. Binnen weniger Sekunden versuchten Daniel Caligiuri und Draxler ihr Glück mit Fernschüssen (7. Minute) - die Hoffnung auf ein frühes erstes Tor erfüllte sich für den Werksclub allerdings nicht. Nach knapp einer Viertelstunde machte Kruse aus der bis dato besten Szene zu wenig, als der Nationalspieler den Ball freistehend verstolperte.
Mitte der ersten Hälfte kamen die Gäste besser in die Partie, bis zur Pause entwickelte sich mehr und mehr eine zähe Angelegenheit mit viel Mittelfeldgeplänkel. Gefährlich wurde es erst wieder nach über einer halben Stunde, als zunächst Luiz Gustavo (34.) und kurz darauf Dost (39.) jeweils Großchancen vergaben. Auf der Gegenseite hatten die Wölfe Dusel, dass Adam Maher drei Minuten vor der Pause per Kopf nach einer feinen Linksflanke knapp daneben zielte.
Danach hatte das Warten der Wolfsburger Anhänger allerdings ein schnelles Ende - binnen elf Minuten besorgte der Bundesligist die Entscheidung. Zunächst ließ Eindhovens Torwart Jeroen Zoet einen platzierten Schuss des Franzosen Josuha Guilavogui nach vorn abklatschen, so dass Dost aus wenigen Metern zur Führung abstauben konnte. Kurz darauf versenkte Kruse den Ball unhaltbar für Zoet nach einer feinen Caligiuri-Flanke per Kopf.
Bereits vor dem Duell hatte eine Massenschlägerei zwischen beiden Fanlagern unschöne Szenen hervorgerufen. Nach Polizeiangaben gerieten in der Wolfsburger Innenstadt 40 bis 50 Menschen aneinander. Zunächst war noch nicht bekannt, was der Anlass für die Auseinandersetzung zwischen den Gruppen gewesen war und ob es Verletzte gegeben hat. Sechs Beteiligte wurden in Gewahrsam genommen.