Arsenal-Clubführung spricht Wenger das Vertrauen aus
London (dpa) - Die Vereinsführung des FC Arsenal hat Coach Arsène Wenger trotz der bislang schwachen Saison ihr Vertrauen ausgesprochen.
„Man hat Höhen und Tiefen und derzeit stecken wir etwas in einem Tief. Aber einige der Reaktionen waren hysterisch“, sagte Club-Präsident Peter Hill-Wood dem Boulevardblatt „Daily Star“ bereits vor dem Champions-League-Duell mit dem FC Bayern München. „Man hört von Fußballclubs, die kritisiert werden, weil sie ihren Coach zu schnell entlassen. Nun fordern da draußen Leute den Rauswurf eines Trainers, der 15 Jahre lang ein riesiger Erfolg war.“
Der 76-Jährige zeigte Verständnis für die Fans, die beim FA-Cup-Aus gegen Zweitligist Blackburn Rovers am Samstag gepfiffen hatten: „Ich war extrem enttäuscht von einigen der jüngsten Resultate.“ Wenger empfinde ähnlich: „Er ist sehr diplomatisch und ruhig, aber tief drinnen fühlt er auch sehr stark und ist genauso traurig wie jeder.“ Hill-Wood versicherte, dass nicht nur er hinter Wenger stehe, auch US-Mehrheitsanteilseigner Stan Kroenke sei sehr unterstützend. Die Nord-Londoner sind derzeit Tabellenfünfter in der Premier League und seit siebeneinhalb Spielzeiten ohne Titelgewinn.
Wenger hatte am Montag auf einer Pressekonferenz seinem Ärger über angebliche Stimmungsmache durch Journalisten Luft gemacht: „Ihr könnt mich kritisieren und sagen, dass ich einen schlechten Job mache, aber manipulative Dinge, die falsch sind, akzeptiere ich nicht“, schimpfte der 63-Jährige. „Ich bin mir sicher, dass ihr mich vermissen werdet, wenn ich weg bin. Ihr müsst euch nur mal die Teams angucken, die ich hätte übernehmen können. Das erzähle ich euch eines Tages.“ Der Franzose, der die Gunners seit 1996 trainiert und noch einen Vertrag bis 2014 besitzt, befand: „Ich denke einfach, wenn jemand 16 Jahre in diesem Land gearbeitet hat, verdient er gewissen Respekt.“
Wenger ist der Auffassung, einige Blätter hätten gezielt gestreut, dass ihm in der aktuellen schwierigen Lage ein neuer Zwei-Jahres-Vertrag angeboten würde. Das sei eine „Falschinformation“, um die Fans weiter gegen ihn aufzuwiegeln, sagte der Elsässer. Er sei auch kein Verschwörungstheoretiker: „Ich bin seit 30 Jahren in diesem Job und wenn ich paranoid wäre, wüsstet ihr das schon.“