„Barça mit vier Händen“ - Ter Stegen will ins Halbfinale

Barcelona (dpa) - Lionel Messi sorgt für die Tore, Marc-André ter Stegen verleiht der Abwehr die notwendige Sicherheit. Mit dieser Marschroute steht der FC Barcelona vor dem Einzug ins Halbfinale der Champions League.

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Kaum jemand zweifelt daran, dass der spanische Fußball-Vizemeister sich im Viertelfinalrückspiel an diesem Dienstag im Camp-Nou-Stadion gegen Paris Saint Germain nach seinem 3:1-Hinspielerfolg für die Runde der letzten Vier qualifiziert.

Zwar können die Franzosen wieder auf ihren zuletzt gesperrten Torjäger Zlatan Ibrahimovic zurückgreifen. Aber bisher war es PSG noch nie gelungen, in einem europäischen K.o.-Wettbewerb eine Heimniederlage wettzumachen.

„Eine Meisterelf benötigt einen erstklassigen Torjäger und einen herausragenden Keeper.“ Wenn diese Fußballweisheit stimmt, kann der FC Barcelona beruhigt sein. Die Katalanen verfügen nicht nur in Messi, Neymar und Luis Suárez über drei Weltklassestürmer, sondern sie haben in dem Ex-Gladbacher Ter Stegen und dem Chilenen Claudio Bravo auch zwei exzellente Torhüter unter Vertrag.

„Vier Hände halten das Barça-Tor sauber“, titelte die Zeitung „El Periódico de Catalunya“. Der 32-jährige Bravo wehrte beim 2:0-Punktspielsieg über den FC Valencia einen Elfmeter ab und trug mit seinen Glanzparaden maßgeblich dazu bei, dass Barça das Team um seinen Ex-Profi Ibrahimovic als Tabellenführer der Premiera División empfangen kann.

Ter Stegen bejubelte auf der Ersatzbank die Elfmeterparade seines Konkurrenten. Dem 22-Jährigen war ein solches Kunststück im Achtelfinale der Champions League gegen Manchester City gelungen. Im Viertelfinalhinspiel in Paris gehörte er zu den stärksten Kräften im Barça-Team.

Der Deutsche und der Chilene sind weder Stammkeeper noch Reservisten, sondern mal das eine und mal das andere. Ter Stegen hütet das Barça-Tor in der Champions League und im Pokal, Bravo in den Punktspielen. Sie brachten gemeinsam das Kunststück fertig, den langjährigen Stammtorwart Víctor Valdés, einen der besten Keeper der Vereinsgeschichte, binnen weniger Monate fast in Vergessenheit geraten zu lassen. In mehr als der Hälfte der insgesamt 49 Pflichtspiele in dieser Saison blieben sie ohne Gegentor.

Ter Stegen und Bravo sind das Erbe des Sportdirektors Andoni Zubizarreta, der im Januar beurlaubt worden war. „Es wird alles viel einfacher, wenn man einen Manager wie Zubizarreta hat, der solche Superkeeper verpflichtet“, betont Trainer Luis Enrique immer wieder. Sein Loblied auf den früheren spanischen Nationaltorwart ist zugleich eine Spitze gegen den Clubchef Josep Maria Bartomeu, der den Manager vor die Tür gesetzt hatte.