Bayer erwischt Barca: „Geil“ - München gegen Basel
Nyon (dpa) - Nationalspieler André Schürrle posaunte seine Vorfreude auf Lionel Messi und den FC Barcelona im Achtelfinale der Champions League direkt in die ganze Welt hinaus. „Was ein Hammer-Los.
Leute, das wird einfach nur geil!!!“, twitterte der Leverkusener gleich nach der Auslosung in Nyon.
Michael Ballack und Co erwischten mit dem Titelverteidiger den dicksten Brocken - der FC Bayern München zeigte sich sehr zufrieden über die machbare Aufgabe FC Basel.
„Auch für Michael ist das noch mal eine tolle Geschichte. Wir spielen gegen einen ganz großen Favoriten, gegen die Topmannschaft der Welt“, frohlockte Leverkusens Sportdirektor Rudi Völler; musste aber trotz des „absoluten Highlights“ auch erst mal kräftig durchatmen. Dem Bundesliga-Vizemeister droht jetzt das ganz schnelle Aus in der K.o.-Runde.
Durchweg fröhliche Mienen gab es bei den Münchnern nach der Auslosung durch Glücksfee Paul Breitner. Nachdem das Angstlos AC Mailand aus dem Topf war und auch die winterlichen Reisen im Februar nach Russland ausgeschlossen waren, kam der Außenseiter aus der Schweiz Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge gerade recht. Zwar hob er einen „warnenden Zeigefinger“, ein Stolperstein auf dem langen Weg zum Finale in der heimischen Allianz Arena am 19. Mai sollte Basel mit dem früheren Münchner Jugendcoach Heiko Vogel aber nicht werden.
„Die Mannschaft hat dieses große Ziel, ins Finale nach München zu kommen. Dann muss man eben beweisen, dass man das gegen den FC Basel schafft und weiterkommt. Dass wir Favorit sind, ist klar“, sagte der Bayern-Boss, der die Auslosung gut gelaunt im eigenen Internetsender kommentierte. In der Mittagspause, Stunden vor dem Bundesligaspiel gegen den 1. FC Köln, schmeckte auch der Mannschaft im Teamhotel die Nachricht vom Gegner in der ersten K.o.-Runde. Rummenigge freute sich über „den kleinen, aber feinen Vorteil“ des Achtelfinal-Rückspiels in München.
„Spontan freuen wir uns natürlich über dieses Los. Aber Vorsicht vor dem FC Basel. Manchester United weiß inzwischen, wie gefährlich diese Mannschaft ist“, sagte Flügelflitzer Arjen Robben über die Schweizer, die in der Vorrunde immerhin Englands Rekordmeister rausgekegelt hatte. Philipp Lahm und Thomas Müller freuten sich über das Wiedersehen mit ihrem früheren Jugendcoach Vogel, Nachfolger von zum Hamburger SV gewechselten Thorsten Fink beim Schweizer Meister.
Top-Spiel in der Runde der letzten 16, in der am 14./15. sowie 21./22. Februar die Hinspiele und am 6./7. sowie 13./14. März die Rückspiele ausgespielt werden, ist neben dem Leverkusener Duell wohl die Partie zwischen dem AC Mailand und dem FC Arsenal.
In Leverkusen war der Ansturm auf die Tickets sofort riesengroß. Nur Minuten nach der Auslosung brach die Homepage der Leverkusener zusammen. „Für unsere jungen Spieler und für unsere Zuschauer ist das ein absolutes Highlight“, versprach Völler. „Wir haben nichts zu verlieren, der Druck ist ganz klein. Wenn wir zweimal alles abrufen, was möglich ist, und Barcelona einen schlechten Tag hat, dann hat man vielleicht eine kleine Chance.“ In vier Königsklassenspielen gegen Barca gab es zwei Auswärtsniederlagen für Leverkusen, einen Heimsieg und eine Heimniederlage.
Positiv ist die Münchner Ausbeute gegen Basel. In der Gruppenphase der Vorsaison gab es einen 2:1-Erfolg in der Schweiz, zu Hause ein 3:0. „Basel ist eine lösbare Aufgabe. Aber wir dürfen ja nicht vergessen, dass sich diese Mannschaft in einer schweren Gruppe durchgesetzt und Manchester United rausgeworfen hat“, sagte Trainer Jupp Heynckes.