Bayern-Gegner Marseille nach Pokal-Aus in der Krise
Paris (dpa) - Bayern Münchens Champions League-Viertelfinalgegner Olympique Marseille versinkt im Krisensumpf. Mit dem blamablen Pokal-Aus gegen einen Drittligisten setzten die Südfranzosen ihre Talfahrt im französischen Fußball fort.
Nach fünf Pleiten in Folge in der Liga unterlagen die Schützlinge von Trainer Didier Deschamps auch gegen US Quevilly mit 2:3 (1:1, 0:1) nach Verlängerung. „Quevilly macht OM lächerlich“, titelte die Zeitung „Le Parisien“. Und das Sportblatt „L'Équipe“ fragte mit Blick auf das Hinspiel gegen die Bayern am kommenden Mittwoch im Stade Vélodrome von Marseille ketzerisch: „Wie sagt man Niete auf Deutsch?“
Vor allem OM-Ersatzkeeper Gennaro Bracigliano gerät verstärkt in die Kritik. Vor dem entscheidenden Tor des Außenseiters in der 118. Minute sah er einmal mehr sehr schlecht aus. Bracigliano wird auch am kommenden Mittwoch gegen die Bayern für den gesperrten Stamm-Torhüter Steve Mandanda zwischen den Pfosten stehen. Deschamps übernahm „die volle Verantwortung“ für das Aus. „Ich spüre ein Gefühl von Schande, will aber meine Spieler nicht deprimieren“, so der Weltmeister von 1998 nach der siebten Pflichtspiel-Niederlage in Serie. In der Liga ist Marseille schon auf Platz neun zurückgefallen.
Am Vortag hatte Nationaltrainer Laurent Blanc noch versichert, er traue Marseille sogar das Erreichen des CL-Finales in München zu. Nach dem „schlimmen Desaster“ gegen die Halbamateure von Quevilly, die in der dritten Liga seit dem 20. Dezember nicht mehr gewonnen haben, schrieb „L'Équipe“ nun: „Man hat das Gefühl, die Bayern werden das Duell (gegen OM) leicht und locker für sich entscheiden.“