Bayern mit Heimsieg dicht vor Champions League
München (dpa) - Kunstschütze Arjen Robben und Bastian Schweinsteiger haben dem FC Bayern München den Weg in die Champions League geebnet. Trotz einer verschwenderischen Chancenverwertung gewann der deutsche Fußball-Rekordmeister mit 2:0 (1:0) gegen den FC Zürich.
Bayern fährt nun mit einem beruhigenden Vorsprung zum entscheidenden Qualifikations-Rückspiel am kommenden Dienstag in die Schweiz. Vor 66 000 Zuschauern brachte Nationalspieler Schweinsteiger das Team von Jupp Heynckes bereits in der 8. Minute in Führung, aber erst das Traumtor von Robben (72.) bedeutete die Erlösung.
„Wir haben die besten Voraussetzungen, um in die Gruppenphase einzuziehen. Grundsätzlich ist 2:0 ein gutes Ergebnis, aber es hätte heute ein sehr gutes werden können. In der zweiten Halbzeit hat die Mannschaft gut gespielt und den Gegner dominiert, aber in der ersten haben wir nicht genug getan“, sagte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge. In der Nachspielzeit sah bei den Gästen der frühere Lauterer Mathieu Beda die Gelb-Rote Karte und fehlt im Rückspiel.
„Wenn man so überlegen spielt wie wir in der zweiten Halbzeit muss man die Chancen verwerten. Das haben wir nicht getan. Deshalb muss man mit dem 2:0 zufrieden sein“, fasste Heynckes seine Eindrücke zusammen. „Wir müssen realisieren, dass wir noch nicht gut genug spielen. Wir machen noch zu viele Fehler“, urteilte Torschütze Robben.
Nach dem Stolperstart in der Bundesliga wirbelten Robben und Franck Ribery beim internationalen Einstand der Bayern erstmals wieder gemeinsam, doch mit dem Genussfußball gegen biedere Schweizer war es schon bald wieder vorbei. Die überraschend mit Toni Kroos anstelle von Thomas Müller in der zentralen Position angetretenen Münchner hielten das anfängliche Tempo nicht hoch und verfielen wieder in ihren alten Trott. Erst als Müller im zweiten Durchgang den farblosen Kroos ablöste, wurden die Aktionen wieder zielstrebiger.
Eine besonders unglückliche Figur vor dem gegnerischen Tor machte Mario Gomez. Der Bundesliga-Torschützenkönig der vergangenen Saison vergab die Vorentscheidung, als er den Ball nach Ribérys Maßvorlage aus kurzer Distanz unbedrängt weit am Tor vorbeijagte (51.). Sieben Minuten vor dem Ende hatte der Nationalstürmer auch noch Pech, als Dusan Djuric seinen Schuss von der Linie wegschlug.
Bei sommerlichen Temperaturen war der Auftakt für die Münchner wie gemalt: Schon nach acht Minuten gab Schweinsteiger die passende Antwort auf die von Ex-Nationaltorhüter Oliver Kahn angezettelte Führungsspielerdebatte. Nach Robbens scharfer Hereingabe gelang dem Nationalspieler eines seiner seltenen Kopfballtore. Vier Minuten später verhinderte Zürichs Torhüter Johnny Leoni gegen den frei vor ihm auftauchenden Philipp Lahm das nächste Tor für die Bayern.
Deren Sportdirektor Christian Nerlinger hatte vor der Partie Kahn wegen dessen Kritik an Schweinsteiger und Lahm scharf angegriffen: „Ich teile seine Meinung nicht. Seine Kritik war polemisch und respektlos“, erklärte Nerlinger im TV-Sender „Sky“.
Nach der Pause gingen die Münchner noch fahrlässiger mit ihren Torchancen um. Erst verzog Gomez, dann vereitelte gleich zweimal Leoni gegen Ribéry und den nachsetzenden Lahm (53.) das drohende zweite Tor. Beim Freistoßknaller des immer stärker werdenden Ribéry an den Pfosten (60.) war schließlich auch noch Pech im Spiel. Doch als Gomez den Ball auf Robben zurücklegte und der Kunstschütze aus den Niederlanden in gewohnter Manier aus 18 Metern mit dem linken Fuß Maß nahm, war das hochverdiente 2:0 für die Bayern perfekt.