Bayern unisono: Juve „kein Traumlos“
München (dpa) - Gejubelt hat keiner in München. Aber das Champions-League-Los Juventus Turin soll neben dem energischen Weckruf von Präsident Uli Hoeneß mit dazu beitragen, beim FC Bayern wieder die Sinne für Wertarbeit in jedem Fußballspiel zu schärfen.
„Für unseren Kopf, unseren Fokus, ist ein richtiges Kaliber wie Juventus gerade richtig“, meinte Sportvorstand Matthias Sammer über die unangenehme Viertelfinal-Aufgabe am 2. und 10. April, bei der die Bayern zunächst das Hinspiel im eigenen Stadion bestreiten. Und das vor ausverkauftem Haus: Innerhalb von nur vier Stunden waren alle 68 000 Tickets weg, bei den Bayern gingen allein bis zum frühen Nachmittag 150 000 Kartenbestellungen ein.
„Das ist kein Traumlos“, entfuhr es dem früheren Italien-Legionär Karl-Heinz Rummenigge. „Das wird kein Selbstläufer, davor warne ich“, ergänzte der Bayern-Chef. Nationalspieler Toni Kroos erinnerte daran, dass Juve unter anderem in der Gruppenphase Titelverteidiger FC Chelsea ausschalten konnte. „Neben Barcelona ist das für mich das unangenehmste Los, das wir kriegen konnten“, stöhnte der Mittelfeldspieler. Auch Borussia Dortmund wollte man nicht.
„Clever, abgezockt, gefährlich“ - auch Vize-Kapitän Bastian Schweinsteiger äußerte höchsten Respekt vor Italiens Rekordmeister, mit dem die Bayern in der Europapokal-Vergangenheit sehr unterschiedliche Erfahrungen gesammelt haben. Im letzten Duell 2009 in der Königsklasse gab es auf dem Weg ins Endspiel einen 4:1-Sieg. „Danach ist es gelaufen bei uns“, erinnerte Arjen Robben. Auch Trainer Jupp Heynckes konnte ein „gutes Omen“ beisteuern: „Ich habe mit Real Madrid 1998 das Finale gegen Juve gewonnen.“