Dortmund siegt auch ohne Klopp

Der BVB gewinnt souverän 3:0 gegen Marseille. Lewandowski trifft doppelt.

Dortmund. Warum sollte sich Zeljko Buvac verbiegen? Nicht das Ding des Co-Trainers von Borussia Dortmund. Also schnappte sich der Bosnier, der Dienstagabend den gesperrten Cheftrainer Jürgen Klopp vertrat, seinen bewährten schwarzen Kapuzenpulli als offizielles Champions-League-Outfit. Wo sein Gegenüber Elie Baup im edlen Zwirn die Anweisungen von der Seitenlinie gab, entschied sich der „stille Brüter“ beim 3:0 (1:0) des BVB gegen Olympique Marseille für den im Kohlenpott so beliebten Malocher-Look.

Dabei hatte der Auftritt des Deutschen Meisters gegen den französischen Vize-Meister durchaus etwas Feines und Edles. Schnell stellte sich der Lohn ein: Eine wunderbare Kombination über Henrikh Mkhitaryan und den jungen Eric Durm landete bei Robert Lewandowski, der keine Mühe hatte, aus fünf Metern zum 1:0 zu treffen (19.). Gar nicht auszudenken, wie festlich es geworden wäre, wenn der Pole nicht drei Minuten später freistehend am linken Bein von Torsteher Steve Mandanda gescheitert wäre.

Doch auch so herrschte rundum Zufriedenheit. Dass gleich nach dem Wiederanpfiff ein durchaus möglicher Handelfmeter nicht gegeben wurde, als Benjamin Mendy der Ball im Strafraum an die Hand gesprungen war — sechs Minuten später redete kein Mensch mehr darüber. Da nämlich landete ein Freistoß von Marco Reus zum 2:0 in den Maschen (52.).

Ob es Buvac da zum ersten Mal so richtig warm wurde in seinem Pullover? Sicher ist: Der BVB unterstrich seine internationalen Ambitionen eindrucksvoll und meldete sich im Geschäft zurück.

Marseille entpuppte sich als idealer Aufbaugegner für die Borussia nach dem komplett verdaddelten Auftakt in Neapel. Und die Möglichkeit für Akteure, sich in den Vordergrund zu spielen, die bei Marseille kaum jemand ernsthaft auf der Rechnung gehabt haben dürfte. Wie Mitch Langerak oder Eric Durm. Sie spulten ihren Part völlig unaufgeregt herunter. Zeljko Buvac genoss es an der Seitenlinie nachdem er auch noch den von Robert Lewandowski verwandelten Foulelfmeter zum 3:0 (Nicolas N’Koulou an Marco Reus) zur Kenntnis genommen hatte mit verschränkten Armen.