Gala von Ribéry - Dank an Siegtorschütze Gomez
München (dpa) - Vor zwei Jahren verbaute sich Franck Ribéry mit einem dummen Platzverweis noch selbst die Final-Teilnahme, jetzt darf der FC Bayern dank einer Gala des kleinen Franzosen mehr denn je auf den großen Coup hoffen.
Mit seinem zehnten Tor im 29. Champions-League-Spiel ebnete der Mittelfeldstar im Halbfinal-Hinspiel gegen Real Madrid in der 17. Minute den Weg zum 2:1 (1:0)-Sieg, den dann Mario Gomez kurz vor dem Schlusspfiff sicherte.
Gefeiert wurden beide - und in einer Woche wollen sie in Madrid noch einmal so groß aufspielen. Vor allem Ribéry, der das Finale mehr als jeder andere ersehnt. „Ich denke, dass Franck Ribéry von der ersten Minute an sehr gut aufgelegt war“, lobte Bayerns Coach Jupp Heynckes, „er hat eine absolut super Partie gezeigt.“
Am 21. April 2010, als die Münchner im Halbfinal-Hinspiel in der heimischen Arena Olympique Lyon mit 1:0 besiegten, hatte ein nach starkem Beginn wohl übermotivierter Ribéry die Rote Karte nach einem unnötigen Tritt gesehen. Die Bayern kämpften in einer Berufungsverhandlung gegen die Drei-Spiele-Sperre. Ohne Erfolg. Im Endspiel im Fußball-Tempel Bernabéu, wo am 25. April das Rückspiel des diesjährigen Halbfinales stattfindet, musste ein trauriger Ribéry zuschauen - und fehlte dem Team beim 0:2 gegen Inter Mailand an allen Ecken und Enden. Jetzt kriegt auch er ein Endspiel in Madrid.
Über den Platzverweis von damals sprach Heynckes vor der Partie nicht speziell mit dem Franzosen. Aber er spürte „natürlich die Spannung. Ich gehe davon aus, dass Franck besonders motiviert sein wird. Es ist auch sein großer Traum, im Finale zu stehen“, betonte der 66-Jährige. Der Wohlfühlspieler zeigte „eine entsprechende Leistung“. Und das gegen die Königlichen, die ihn einst umgarnten und für zig Millionen von den Bayern loseisen wollten.
Von Heynckes - ganz anders als von Vorgänger Louis van Gaal - gehegt und gepflegt, liebt und lebt der 2007 für 25 Millionen Euro von Olympique Marseille verpflichtete Ribéry längst den FC Bayern. Zusammen mit dem erst 19-jährigen Österreicher David Alaba bildet er zur Zeit - und auch gegen Real - auf dem linken Flügel ein brillantes Tandem. Eine etwas aus der Not geborene Lösung, die zukunftsträchtig ist.
Ribéry, vertraglich bis 2015 an die Münchner gebunden, steht auch deshalb hoch im Kurs, weil er sich mittlerweile meist auch in der einst ungeliebten Defensivarbeit einbringt. Und die Mitspieler einsetzt wie kein Zweiter. Mit 17 Vorlagen ist er der beste Vorlagengeber der Bundesliga, und in der Königsklasse legte keiner öfter als der fünfmalige Torvorbereiter auf.