Völler: „Schön anzuschauen“ „Gelungener Abend“: Bayer Leverkusen bekommt Aufwind
Leverkusen (dpa) - Das hat mal wieder richtig Spaß gemacht. „Es war schön anzuschauen und gibt Selbstvertrauen“, befand Bayer Leverkusens Sportdirektor Rudi Völler nach dem 3:0 (2:0) im letzen Gruppenspiel der Champions League gegen AS Monaco.
„Ein gelungener Abend.“ Die zweite Werkself-Garnitur zeigte erstklassigen Fußball und machte Mut für die Bundesliga-Aufholjagd, die am Sonntag beim FC Schalke 04 beginnen soll. „Da wird die Luft brennen“, meinte Völler.
Es ist das Duell zweier im Liga-Mittelfeld steckenden Vereine, von denen man vor der Saison erwartet hatte, an der Spitze mitzumischen. „Beide Clubs sind in den europäischen Wettbewerbe souverän, beide haben in der Bundesliga etwas gut zu machen“, sagte Völler über die Parallelen der beiden Vereine in dieser Saison.
„Die Freude am Fußball sollte im Vordergrund stehen“, sagte Bayer-Trainer Roger Schmidt nach einer Partie, in der es nur um die Ehre und das finanzielle Zubrot von 1,5 Millionen Euro für den Sieg ging. Beide Clubs hatten sich zuvor schon für das Achtelfinale qualifiziert. Die Leverkusener wollten das Schaulaufen jedoch nutzen, um den Monaco-Fluch nach fünf Partien ohne Sieg und erstmals bei nun elf Champions-League-Starts die Gruppenphase ungeschlagen zu beenden.
„Dass wir international in dieser Höhe gegen Monaco gewonnen haben, stärkt uns den Rücken, so dass wir mit breiter Brust auf Schalke spielen können“, sagte Außenverteidiger Danny da Costa. Dabei wurde auch der Elfmeter-Fluch von Bayer - zumindest unter Beihilfe des monegassischen Torwart - besiegt. Nach dem Traumtor von Wladlen Jurtschenko (30.) in den Winkel und dem 2:0 durch Julian Brandt (48.) setzte Wendells Strafstoß den Schlusspunkt: Sein Schuss knallte an die Latte, prallte an den Rücken von AS-Keeper Morgan De Sanctis und von dort ins Gehäuse. Offiziell war es damit ein Eigentor. In der Bundesliga hatte Bayer zuvor vier Elfer verschossen.
„Es gibt nur zwei Arten von Elfmetern: drin oder nicht drin. Deshalb ist der Fluch jetzt besiegt“, meinte Schmidt resolut. Ähnlich sah es Ramazan Özcan, der für Nationaltorwart Bernd Leno zwischen den Pfosten stand: „Hauptsache, das Netz hat gezappelt.“ Basta!
Auch beim FC Schalke 04, der als Tabellenachter punktgleich direkt vor Bayer steht, hoffen die Werkskicker auf einen Sieg. „Auf Schalke wird es eine schwierige Aufgabe, aber wir haben in den vergangenen zwei Jahren auch zweimal dort gewonnen“, sagte Schmidt.
Nationalspieler Brandt will vor Weihnachten nicht nur in Gelsenkirchen siegen, sondern danach auch beim FC Ingolstadt und im Westderby beim 1. FC Köln. „Neun Punkte wären optimal, das ist unser Ziel“, meinte der 20-jährige Mittelfeldakteur. Eine klare Präferenz hat er auch vor der Auslosung des Champions-League-Achtelfinale am Montag. „In dieser Saison haben wir mit Engländern gute Erfahrung gemacht“, meinte Brandt. Schließlich war der Sieg gegen Tottenham Hotspur (1:0) im Wembleystadion entscheidend für den Einzug in die Runde der letzten 16.
Mögliche Gegner von der Insel wären der FC Arsenal und Meister Leicester City. Außerdem könnte Bayer auch auf den SSC Neapel, Juventus Turin, Atlético Madrid oder den FC Barcelona treffen. Gegen Atlético scheiterten die Leverkusener in der Spielzeit 2014/15 im Achtelfinal-Rückspiel erst im Elfmeterschießen. Dagegen kamen sie 2011/2012 gegen Barça gleich zu Beginn der K.o.-Runde heftig unter die Räder (1:3/1:7). „Vielleicht bekommen wir es dann besser hin“, meinte da Costa.