Letzter großer Auftritt der Strategen Pirlo und Xavi

Berlin (dpa) - Ein großer Auftritt noch, ein letztes Mal im Rampenlicht. Das Champions-League-Finale zwischen dem FC Barcelona und Juventus Turin an diesem Samstag dürfte zugleich auch der Abschied der beiden Strategen Xavi und Andrea Pirlo werden.

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„Gegen Xavi habe ich oft gespielt, er ist ein großer Champion und ein großartiger Mensch. Er hat im EM-Finale gewonnen, ich hoffe, dass ich mich dieses Mal dafür revanchieren kann“, sagt Pirlo, der seine Zukunft bei Juventus bis zuletzt offen gelassen hat. Bei einem Triumph will er ins Ausland gehen, womöglich nach Katar.

Dort könnte er Xavi wiedertreffen, der nach 24 Jahren letztmals das Barcelona-Trikot überstreifen wird. „Es ist mein letztes Spiel für Barça und ich will es gewinnen. Es geht eine spektakuläre Karriere zu Ende und ich will diese Trophäe gewinnen“, sagt der langjährige Chef des Tiki-Taka-Fußballs.

Im Gegensatz zu Pirlo muss er aber wohl mit einem Platz auf der Bank vorliebnehmen. Der frühere Schalker Ivan Rakitic hatte ihn im Laufe der Saison aus der ersten Elf verdrängt. So war dem 35-Jährigen früh klar, dass es Zeit ist zu gehen. Für zwei Jahre unterschrieb er beim katarischen Verein Al Sadd. Mit mindestens 24 Titeln im Club und drei mit der Nationalelf nimmt der Mann aus dem Terrassa als erfolgreichster Fußballer Spaniens Abschied.

Er hatte über ein Jahrzehnt lang das Spiel bei Barça und in der Nationalmannschaft geprägt. Sein Name stand für das perfektionierte Kurzpassspiel, das seinen Verein an die Spitze Europas und „La Roja“ zum WM-Titel sowie zu zwei Europameisterschaften geführt hat. „La Computadora“ nannten sie Xavi wegen seiner genauen Pässe.

Sein Pendant bei den Italienern ist Pirlo. Metronom, Mozart, Architekt preisen sie ihn wahlweise in Italien wegen seiner feinen Technik und Schusstechnik. In Studien hatten sie versucht seine gefürchteten Freistöße zu verstehen - ohne Erfolg.

Seinen größten Erfolg feierte Pirlo 2006 mit dem Gewinn der Weltmeisterschaft. Ausgerechnet in Berlin, wo sich am Samstag der Kreis schließen könnte. „Die Erinnerungen an die Nacht in Berlin sind unauslöschlich. Ich wünsche mir, die gleichen Emotionen am Samstag mit Juve noch einmal zu erleben“, sagt Pirlo. Der Mittelfeldstar war es auch, der beim 2:0 im Halbfinale gegen Deutschland den tödlichen Pass auf Fabio Grosso gespielt hat.

Zweimal gewann Pirlo mit dem AC Mailand die Champions League, bis er bei den Rossoneri ausgemustert wurde. Verärgert ging er zu Juventus, wo seine Karriere nochmal an Fahrt gewann. „Für mich ist es das vierte Champions-League-Finale, aber das zählt nicht. Es ist eine einzigartige und besondere Partie, immer anders. Wir alle wissen, was wir zu tun haben. Wir werden am Samstag bereit für die Partie sein, Barcelona ist Favorit, aber es kann alles passieren.“ Und dann heißt es Abschied nehmen. Wie für Xavi.