Leverkusen peilt mit Sieg gegen Moskau „Super-Woche“ an

Leverkusen (dpa) - Mit dem Schwung aus der Bundesliga wollen Joel Pohjanpalo und Bayer Leverkusen auch in der Champions League für Furore sorgen.

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„Gegen Moskau wartet ein schwieriges Spiel auf uns. Aber wenn wir es gewinnen, ist es eine Super-Woche“, sagte Bayer-Angreifer Pohjanpalo, dem Trainer Roger Schmidt zum Auftakt der Königsklasse am Mittwoch (20.45 Uhr) gegen ZSKA Moskau in der BayArena Hoffnung auf das Startelf-Debüt im Leverkusener Dress machte. „Die letzten Spiele haben ihm zusätzliches Selbstvertrauen gegeben, er kann auch von Anfang an spielen“, erläuterte Schmidt.

Mit seinem spektakulären Hattrick zum 3:1-Erfolg gegen Hamburg hatte Pohjanpolo am vergangenen Samstag einen Saison-Fehlstart der Leverkusener abgewendet und die Stimmung verbessert. „Ich hoffe, dass ich gegen Moskau spielen darf“, meinte der Finne, der am Dienstag seinen 22. Geburtstag feierte. Über die Startelf will Schmidt kurzfristig entscheiden. „Auszuschießen ist natürlich nichts. Ich denke über alles nach, was die Aufstellung angeht“, erklärte Schmidt.

Für den Saisonauftakt in der Königsklasse hat sich der Werksclub einiges vorgenommen und will einen ersten Schritt in Richtung Achtelfinale machen. „Es ist ein Ziel, die Gruppe zu überstehen. Dafür wollen wir erstmal drei Punkte sammeln. Das würde Rückenwind für die weiteren Spiele bringen“, sagte Mittelfeldspieler Lars Bender. „Die Vorfreude auf die Champions League ist riesig. Durch den Sieg gegen Hamburg kommen wir auch gut gelaunt zum Training“, erklärte Offensivspieler Julian Brandt. Jetzt soll der Aufwärtstrend fortgesetzt werden.

Eine Steigerung hält Sportchef Rudi Völler in Hinblick auf die anstehenden Herausforderungen in Bundesliga und Champions League für notwendig. „Bei aller Euphorie und bei allem Lob nach der Vorbereitung: Ein paar Dinge müssen wir in den kommenden Wochen besser machen“, sagte Völler der „Rheinischen Post“. Er kritisierte, dass „wir in vielen Belangen noch etwas unsauber waren“.

Verzichten muss Leverkusen auf Karim Bellarabi. Der Rechtsaußen fällt nach einem gegen Hamburg erlittenen Sehnenrisses im Bereich der rechten Adduktoren bis zum Jahresende aus. Planen kann Schmidt indes wieder mit Kevin Volland. Der Angreifer hat einen Fingerbruch auskuriert. „Er ist noch nicht bei 100 Prozent, fühlt sich aber im Training sicher und ist ein Kandidat für den Kader“, erklärte Schmidt am Dienstag.

Vor ZSKA hat der Bayer-Trainer Respekt: „Wenn man sich in der russischen Liga durchsetzt, verfügt man über eine ausgezeichnete Qualität. Moskau ist ultra-diszipliniert und schwer zu bespielen.“

Moskau kommt mit dem Selbstvertrauen eines gelungenen Saisonstarts nach Leverkusen. Das Team von Trainer Leonid Sluzki rangiert nach bisher sechs Partien in der russischen Premier Liga mit 14 Punkten (vier Siege, zwei Unentschieden) auf dem zweiten Tabellenplatz. Fünf Mal trat Moskau dabei auswärts an, weil die neue heimische Arena noch nicht fertiggestellt war.

Gegen ZSKA beginnt für Leverkusen bereits die elfte Saison in der Champions League. Bayer hat sich somit im Feld der großen europäischen Vereine etabliert und will auch in dieser Spielzeit die Gruppenphase überstehen. „Das Achtelfinale haben wir uns als Ziel gesetzt“, meinte Geschäftsführer Michael Schade. In der Vorsaison wurde der Einzug in die K.o.-Runde als Gruppendritter verpasst.

Für den weiteren Wettbewerb ist der Auftakt gegen Moskau eine Standortbestimmung. Ein Top-Favorit kann im Vorfeld nicht ausgemacht werden, die Gruppe E gilt als überaus ausgeglichen. Im Parallelspiel empfängt am Mittwoch Tottenham Hotspur den AS Monaco. Beiden Rivalen kann ebenso wie Leverkusen und Moskau eine Menge zugetraut werden.