Lewandowski demütigt Real: Deutsches Finale in Sicht

Dortmund (dpa) - Borussia Dortmund wandelte auf den Spuren des FC Bayern, Robert Lewandowski auf denen von Lionel Messi. Mit dem berauschenden 4:1 (1:1) gegen Real Madrid im Halbfinal-Hinspiel der Champions League verschaffte sich der BVB eine ähnlich gute Ausgangsposition wie die Münchner einen Tag zuvor.

Der Stolz über seine One-Man-Show mit vier Treffern (8./50./55./67. Foulelfmeter) stand Lewandowski ins Gesicht zu geschrieben: „Das ist mir in meiner Profikarriere noch nie gelungen. Und nun ausgerechnet im Halbfinale der Champions League. Wahnsinn.“

Der polnische Nationalspieler gehört damit dem erlesenen Kreis weniger Spieler an, denen dieses Kunststück in der Geschichte der Königsklasse ebenfalls gelang. Nur einer war bisher besser: Barca-Star Messi, der im März 2012 beim 7:1 über Bayer Leverkusen fünfmal getroffen hatte. Die Gala des Dortmunder Angreifers versetzte nicht nur das Publikum im brodelnden Dortmunder Stadion, sondern auch Jürgen Klopp in Euphorie. „Allein das 3:1 von Lewi war jeden Cent wert, den Sky und das ZDF für die Übertragungsrechte zahlen“, schwärmte der BVB-Coach.

Zwei Wochen nach dem „Wunder von Dortmund“, als die Borussia beim 3:2 über den FC Malaga zwei Treffer in der Nachspielzeit des Viertelfinal-Rückspiels erzielt hatte, erlebten die Fans erneut Verwunderliches. Dank einer famosen zweiten Halbzeit schuf sich der Bundesliga-Zweite eine fast perfekte Ausgangslage für das Rückspiel am kommenden Dienstag in Madrid und darf mehr denn je von einem deutschen Finale im Londoner Wembley Stadion gegen die Bayern träumen. Einzig der Gegentreffer von Cristiano Ronaldo kurz vor der Halbzeit zum zwischenzeitlichen 1:1 konnte die Freude ein wenig trüben.

Mit leuchtenden Augen kommentierte Klopp den neuerlichen internationalen Festtag: „Selbst wenn es in Madrid noch schiefgehen sollte, diesen Tag kann uns keiner mehr nehmen. Er wird in die Geschichte des Vereins eingehen.“ Bei aller Begeisterung warnten jedoch alle Beteiligten vor zu viel Euphorie. Allen voran Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke: „Noch ist nichts entschieden. Wir haben die Tür zum Finale zwar weit aufgestoßen, müssen aber noch durchrutschen.“