Lob von Heynckes Liebeserklärung an FCB: Rafinha genießt Sevilla-Kampf
München (dpa) - Der Lückenbüßer stand beim FC Bayern auf einmal im Rampenlicht. Das kampfbetonte 0:0 gegen den FC Sevilla war ein Champions-League-Viertelfinale ganz nach dem Geschmack von Rafinha.
„Ich bin ein Arbeiter, ich bin ein Kämpfer“, hob der 32-Jährige seine Vorzüge im Kreis der Münchner Fußball-Virtuosen hervor. Als Protagonist gebraucht wird Rafinha fast nie. Doch wenn der Trainer ihn ruft, ist er immer da und zeigt, warum er doch wertvoll ist.
„Er hat es in letzter Zeit sehr gut gemacht. Er war sehr agil und eine Bereicherung für die Mannschaft“, sagte Trainer Jupp Heynckes. Rafinha rackerte, grätschte und bekam bei den wenigen Abschlüssen der Andalusier immer noch irgendwie einen Fuß dazwischen. Eine „überragende kämpferische Leistung“ bescheinigte Heynckes seiner Mannschaft am Mittwoch, besonders angesprochen fühlen durfte sich Rafinha.
Seit 2011 spielt der frühere Schalker für Deutschlands Rekordmeister. Mal hilft er links aus, mal rechts. Auch in der Innenverteidigung musste er in der Vergangenheit schon ran. „Ich bin immer da, ich bin immer bereit, wenn der Trainer mich braucht“, sagte der gebürtige
Brasilianer. Das sei auch schon unter Pep Guardiola oder Carlo Ancelotti der Fall gewesen.
Gerne würde Rafinha über diese Saison hinaus bei den Bayern bleiben. Während bei Franck Ribéry und Arjen Robben permanent über neue Verträge gesprochen und geschrieben wird, fällt kaum auf, dass auch Rafinhas Arbeitspapier nur bis zum 30. Juni datiert ist. „Ich liebe diesen Verein. Jeder weiß, dass ich bei Bayern bleiben will“, sagte der Familienvater, der seit 2015 einen deutschen Pass besitzt.
Bei Ribéry (35 Jahre) gilt eine Vertragsverlängerung als fix. Bei Robben (34) naht das finale Gespräch. Die Altstars würden - wie schon vor einer Saison - wieder Einjahresverträge bekommen. Rafinha, kaum jünger, möchte am liebsten gleich für zwei Jahre unterschreiben.
Bei allem Poker um die Zukunft: Erst einmal zählen für den 311-maligen Bundesligaspieler die sportlichen Aufgaben. „Real Madrid ist eine Topmannschaft, aber Liverpool und Rom auch“, sagte Rafinha mit Blick auf die Halbfinalauslosung in der Königsklasse. So gerne würde er wie 2013 wieder den Titel feiern. Bei der rauschenden Henkelpott-Party nahm Rafinha damals bei den Gesangsdarbietungen eine Hauptrolle ein: Der nur 1,72 Meter große Fußballprofi schmetterte mit großer Stimmgewalt Louis Armstrongs „What a Wonderful World“. Neuauflage am 26. Mai in Kiew?