Max Meyer: Schalkes Neun-Minuten-Mann
Max Meyer bereitete das wichtige 2:1 gegen Saloniki vor.
Thessaloniki. Man hätte annehmen können, dass er verärgert darüber war, dass er der Leidtragende seiner eigentlich optimalen Handlungen war. Aber Max Meyer wirkte alles andere als aufgewühlt, für einen 17-Jährigen geradezu bemerkenswert abgeklärt. „Es ist nicht schlimm, dass ich nur zehn Minuten lang gespielt habe. Wichtiger ist, dass wir das Spiel gewonnen haben“, sagte Meyer.
Dabei war ihm etwas widerfahren, was unter Profis äußerst unbeliebt ist. Mitte der zweiten Hälfte war er eingewechselt worden, weil er den bis dahin lange Zeit untauglichen Schalker Offensivbemühungen mit seiner Dribbelstärke und seinem Spielverständnis mehr Variationen verleihen sollte.
Und diese Aufgabe sollte Max Meyer prompt und optimal erfüllen. Mit einem geschickten Pass bediente er Julian Draxler, der zum 2:1 vollendete. Daraufhin entschied sich Trainer Jens Keller dazu, Meyer wieder auszuwechseln, um das Zentrum des Schalker Spiels mit dem defensiver orientierten Roman Neustädter zu schließen. Tatsächlich nur ganze neun Minuten dauerte das erfolgreiche Intermezzo des großen Talents. Unter Fußballspielern gilt eine Auswechslung eines kurz zuvor eingewechselten Spielers eigentlich als Höchststrafe und als Form der Demütigung. Doch in dieser Partie in Thessaloniki ging es um alles oder nichts für die Mannschaft, für den gesamten Klub.
Alle Beteiligten waren später dann auch darum bemüht zu versichern, dass diese Auswechslung keine tieferen Spuren bei dem Nachwuchsmann hinterlassen wird. „Für Max tut es mir leid, dass ich ihn herausnehmen musste. Wir brauchten einen defensiveren Spieler. Aber er ist ein guter Junge, der noch viele Spiele machen wird“, sagte Trainer Jens Keller. Auch Horst Heldt versuchte, erst gar keine Unruhe um diese Entscheidung aufkommen zu lassen. „Er weiß, dass dies taktische Gründe hatte. Er kann das einordnen“, sagte der Manager.
Bei seinen Kollegen wird Max Meier aber wohl noch ein paar Sprüche über sich ergehen lassen müssen. „Wenn er immer so spielt, wenn er reinkommt, kann er gerne immer eingewechselt werden“, sagte Julian Draxler frotzelnd. Meyer saß da schon lange im Mannschaftsbus.
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