Real setzt auf Hoffnungsträger Zidane - „Keine Sorgen“
Madrid (dpa) - Real Madrids großer Hoffnungsträger weiß, wie es geht. Zinédine Zidane hat die Champions League schon zweimal gewonnen.
Beim neunten Königsklassen-Triumph von Real Madrid 2002 schoss er im Finale das Siegtor zum 2:1-Erfolg über Bayer Leverkusen, den zehnten Titel im Jahr 2014 erlebte er als Assistent von Real-Trainer Carlo Ancelotti auf der Bank. Und so strahlt der frühere Weltklassefußballer vor seinem Champions-League-Debüt als Trainer auch Zuversicht aus.
„Es unterlaufen uns noch einige Fehler, aber das bereitet mir keine Sorgen. Wir sind für das Spiel bei AS Rom gerüstet“, sagte Zidane vor dem Auftritt des spanischen Rekordmeisters am Mittwoch in der italienischen Hauptstadt. Auf den Franzosen ruhen vor dem Achtelfinal-Hinspiel an diesem Mittwoch die Hoffnungen der Madrilenen.
Zidane hat das „weiße Ballett“ von den taktischen Zwängen des Vorgängers Rafael Benítez befreit und dem Team um Torjäger Cristiano Ronaldo und Weltmeister Toni Kroos zu neuer Spielfreude verholfen. Allerdings wird er es im Olympiastadion auf der Gegenseite mit einem Rivalen zu tun bekommen, der bei den Real-Fans schlechte Erinnerungen weckt: Roma-Coach Luciano Spalletti hatte bereits die Elf der Giallorossi trainiert, die die Königlichen vor acht Jahren im Achtelfinale aus der Champions League warf.
Jetzt gehen die Römer mit dem deutschen Nationalspieler Antonio Rüdiger jedoch als krasser Außenseiter in die Spiele gegen Real. Das bestreitet auch ihr Trainer nicht. „Wir werden aber nicht zum Arzt gehen und uns krankschreiben lassen“, witzelte Spalletti in einem Interview mit dem Madrider Sportblatt „As“. Er hatte im Januar den Franzosen Rudi Garcia abgelöst und mit dem kriselnden Club zuletzt vier Punktspiele in Folge gewonnen. Wirklich überzeugen konnte seine Elf aber nicht. „Das Team ist von seiner Bestform weit entfernt“, meinte die Trainerlegende Arrigo Sacchi. „Roma hat gute Spieler, aber keine Mannschaft.“
Für Real ist die Champions League traditionell der Paradewettbewerb, aber in dieser Saison ist sie von besonderer Bedeutung. Die Madrilenen liegen in der spanischen Liga weit hinter dem FC Barcelona zurück und wurden aus dem Pokal ausgeschlossen. Ein Ausrutscher gegen die Roma ist nicht erlaubt. Allerdings scheinen die italienischen Clubs zu einem Schreckgespenst für die Königlichen geworden zu sein. In den letzten drei Jahrzehnten scheiterte Real in den europäischen Wettbewerben achtmal an Teams aus Italien. Mit Ausnahme des Champions-League-Finales 1998 gegen Juventus Turin konnten die Madrilenen sich in den K.o.-Runden nie über italienische Clubs hinwegsetzen.
Die Römer fürchten vor allem Cristiano Ronaldo. „Alle Real-Spieler sind stark, aber was Ronaldo drauf hat, ist einfach unglaublich“, meinte Spalletti. Allerdings offenbarte der Portugiese in letzter Zeit gewisse Schwächen: Der Portugiese trifft nur noch im Bernabéu-Stadion; sein letzter Auswärtstreffer liegt zweieinhalb Monate zurück. Zudem erzielte CR7 in dieser Saison seine Treffer fast ausschließlich gegen schwächere Teams. In Spielen gegen den FC Barcelona, Atlético Madrid oder Paris St. Germain ging er leer aus.