FCB will weiter Gruppensieg Schlüsselspiel für Bayern in Robbens Heimat

Eindhoven (dpa) - Ein Vollprofi wie Arjen Robben kennt kein Pardon. Auch wenn die Heimkehr nach Eindhoven bei dem niederländischen Fußballstar besondere Emotionen freisetzt, wird er am Dienstag (20.45 Uhr) gegen die PSV Eindhoven alles für den FC Bayern geben.

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Der Turbo-Stürmer würde in der ausverkauften PSV-Arena auch ausgelassen wie immer ein Tor oder einen Sieg gegen seinen Ex-Club feiern. „Wenn du nicht über ein Tor jubelst, dann brauchst du auch nicht zu spielen“, sagte Robben in Eindhoven deutlich. „Wenn ich ein Tor schieße, bin ich froh und glücklich.“ Er werde sich in den 90 Minuten ganz auf seinen Job konzentrieren und er möchte am Mittwoch unbedingt mit drei Punkten im Gepäck wieder abreisen.

Zweite Plätze mögen sie schließlich beim FC Bayern gar nicht. Und darum steht beim Ausflug des Bundesliga-Primus in Robbens Heimat auch mehr als der Achtelfinaleinzug auf dem Spiel. „Wir werden gewinnen müssen, wenn wir Gruppenerster werden wollen. Das ist ja nach wie vor unser Ziel“, sagte Bayern-Chef Karl-Heinz Rummenigge.

Mit einem Sieg könnten Trainer Carlo Ancelotti und seine Stars das Achtelfinalticket schon am 4. Spieltag buchen, wenn Tabellenführer Atlético Madrid gleichzeitig gegen FK Rostow nicht verliert. Kapitän Philipp Lahm beschrieb den Auftrag so: „Platz zwei klarmachen ist das Ziel - und an Atlético dranbleiben.“ Madrid führt die Gruppe D mit neun Punkten vor den Bayern (6) sowie PSV (1) und Rostow (1) an.

„Es wäre schön, wenn wir noch ein Endspiel um den Gruppensieg in München hinkriegen würden“, sagte Rummenigge mit Blick auf das finale Gruppenspiel. Kapitän Lahm mahnte aber dazu, nicht zu weit in die Zukunft zu blicken. „Erstmal gilt es, unsere Leistung abzurufen und in Eindhoven die drei Punkte einzusammeln.“

Die Atmosphäre im mit 35 000 Zuschauern ausverkauften PSV-Stadion wird wie stets bei deutsch-holländischen Duellen speziell sein. „Wenn wir es dazu kommen lassen, dass PSV das ganze Stadion laut werden und explodieren lassen kann, wird es ein schweres Spiel“, prophezeite Weltmeister Mats Hummels. „Es kann gefährlich werden, aber es liegt an uns. Wenn wir das so runterspielen, wie wir es können, werden wir es auch gewinnen.“

Sein wirkliches Zuhause sei zwar Groningen, aber sein zweites Zuhause sei Eindhoven, erzählte Robben. Im PSV-Trikot startete er als Jung-Profi seine große Karriere (2002-2004), die ihn danach über den FC Chelsea und Real Madrid zum FC Bayern führte. „Es waren zwei wichtige Jahre hier, ein Riesenschritt für mich“, erinnerte Robben.

Bereits vor zwei Wochen in München wurde er beim 4:1-Sieg nicht nur wegen seines Tores zum Schrecken für die PSV. PSV-Trainer Phillip Cocu rechnet mit einem herzlichen Empfang für den Heimkehrer im Stadion. „Arjen ist eine fantastische Persönlichkeit und ein Spieler mit extrem viel Qualität. Aber davon hat Bayern mehrere“, sagte Cocu.

Robben befindet sich aktuell wieder in Bestform, ebenso wie Angriffspartner Robert Lewandowski, mit dem er am Wochenende beim 3:1 in Augsburg besser denn je harmoniert hatte. „Wir müssen immer voller Zug und Aggressivität nach vorne spielen“, sagte Robben.

Thomas Müller wird die Münchner Offensivreihe wieder komplettieren. „Er ist einer der intelligentesten Spieler, die ich habe. Ich wollte ihm nur in Augsburg eine Pause gönnen“, berichtete Ancelotti. „Jeder in Ballerlaune hilft uns unheimlich“, sagte Hummels über die wieder heiß laufende Abteilung Attacke um Lewandowski und Robben.

PSV plagen Personalsorgen. Luciano Narsingh, Torschütze in München, ist verletzt. Spielmacher Siem de Jong ist angeschlagen. Und im Tor muss Königsklassen-Debütant Remko Pasveer (32) den verletzten Jeroen Ziet vertreten. Coach Cocu hält trotzdem eine Überraschung für möglich. „Wir müssen aber als Team gut zusammenarbeiten, um Bayern zu stoppen“, sagte er. Ancelotti erwartet „ein anderes Spiel“ als in München. „PSV spielt gut zuhause. Es wird ein schwieriges Spiel.“

Die voraussichtlichen Aufstellungen:

PSV Eindhoven: Pasveer - Arias, Isimat-Mirin, Moreno, Willems - Pröpper, Guardado, Ramselaar - Bergwijn, Luuk De Jong, Pereiro

FC Bayern München: Neuer - Lahm, Boateng, Hummels, Alaba - Thiago - Kimmich, Vidal - Robben, Lewandowski, Müller

Schiedsrichter: Rocchi (Italien)