Schweinsteiger mit nach Marseille
Marseille (dpa) - Mit Bastian Schweinsteiger ist der FC Bayern München zum Champions-League-Viertelfinale nach Frankreich aufgebrochen. Einen Tag vor dem Hinspiel in der Runde der letzten Acht gegen Olympique Marseille war aber noch nicht klar, ob der Nationalspieler auch dem Kader angehören wird.
„Ich entscheide morgen, ob ich Bastian mit in den Kader nehme“, sagte Trainer Jupp Heynckes. Insgesamt traten 20 Fußball-Profis die Reise mit an, zwei werden also nur auf der Tribüne Platz nehmen können. Nur Daniel van Buyten und Breno blieben nach ihren Verletzungen noch in München.
Keine Probleme verursachte dem Reise-Tross der Bayern am Dienstag der Warnstreik am Münchner Flughafen. Nur leicht verspätet startete die Sonderflieger an die französische Mittelmeerküste, wo die Münchner den Grundstein für das Königsklassen-Halbfinale legen wollen. „Aber so weit denken wir noch gar nicht. Wir würden einen großen Fehler machen, wenn wir den Gegner unterschätzen würden“, mahnte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge. „Wir sind nicht so arrogant zu glauben, dass das ein Selbstläufer wird.“ Im Halbfinale wäre Real Madrid oder APOEL Nikosia der Gegner.
„Unser Kopf ist nicht schon bei Real Madrid“, betonte Franck Ribéry vor dem Spiel gegen den Ex-Club, für den er vor dem Wechsel zum FC Bayern von 2005 bis 2007 spielte. Der französische Nationalspieler erwartet beim „emotionalen“ Auftritt eine „hitzige Atmosphäre“ - und einen anderen Auftritt als beim enttäuschenden Achtelfinal-Hinspiel in Basel (0:1). „Wir müssen ein gutes Spiel in Marseille machen, nicht so wie in Basel.“
Erstmals trifft der FC Bayern im Europapokal auf Olympique Marseille, das in der heimischen Liga nur Mittelmaß ist. Aber die zwei Siege in der Gruppenphase der Königsklasse gegen Borussia Dortmund und der Erfolg im Achtelfinale gegen Inter Mailand sprechen für sich. „Die Spieler haben die Spiele gegen Dortmund gesehen. Das sollte uns Warnung genug sein“, betonte Rummenigge, glücklich über die Mitreise von Schweinsteiger. „Ich bin zufrieden das Bastian mitfliegt. Wir brauchen ihn, wenn wir unsere Ziele erreichen wollen.“ Schweinsteiger hatte nach neuerlichen Schwierigkeiten an seinem rechten Sprunggelenk ein weiteres Aufbautraining absolvieren müssen.
In Marseille soll mindestens ein Unentschieden her, dazu eine Woche vor dem Rückspiel in München (3. April) auch das wichtige Auswärtstor verbucht werden. „Wir müssen versuchen, ein Tor zu erzielen, damit wir uns eine gute Ausgangssituation für das Rückspiel erarbeiten“, forderte Rummenigge für die Partie im Stade Vélodrome. Erster Kandidat für diese Aufgabe: Mario Gomez. Im Wettschießen mit Lionel Messi vom FC Barcelona liegt der deutsche Nationalstürmer mit 10:12 hinten.
Vorne soll die Tormaschine weiter treffen, hinten setzen die Münchner wieder auf den starken Manuel Neuer. „Er ist in einer super Verfassung“, lobte Rummenigge den Nationalkeeper, der am Dienstag 26 Jahre alt wurde. Der Nationaltorwart auf der anderen Seite wird fehlen. Ob Gennaro Bracigliano oder Elinton Andrade den gelbgesperrten Steve Mandanda vertreten, stand zunächst nicht fest. Nicht dabei ist auch Abwehrroutinier Souleymane Diawara wegen eines Kreuzbandrisses.