Torres’ Tore besiegeln Schalkes Schicksal

Chelsea siegt, weil es einen Torjäger hat. Der saß bei den Knappen auf der Bank.

Gelsenkirchen. Es war ein Abend, der den Spielern des FC Schalke 04 lehrreich in Erinnerung bleiben dürfte. Sie hatten eine ordentliche Leistung geboten, spielten mit dem FC Chelsea lange Zeit auf Augenhöhe und gingen doch als Verlierer vom Platz. 3:0 (1:0) siegte Chelsea in der Champions League mit dem zweifachen Torschützen Fernando Torres.

Es war der erste Dämpfer für die Schalker in diesem laufenden Wettbewerb, noch haben sie aber gute Chancen, das Achtelfinale zu erreichen. Das Spiel hatte noch gar nicht richtig begonnen, da gingen die Engländer bereits in Führung. Bei einem Eckball lauerte Fernando Torres am langen Torpfosten völlig ungedeckt und köpfte ein. Dieser Gegentreffer zeigte Wirkung. Die Schalker Spieler schoben sich mutlos den Ball zu. Vor allem hatten sie das zusätzliche Problem, dass Jens Keller ohne gelernte Spitze spielen ließ und es mit Kevin-Prince Boateng als einzigen Angreifer versuchte. Der einzige noch verbliebene, spielfähige Schalker Stürmer, Adam Szalai, musste zur Überraschung aller auf der Bank Platz nehmen.

Eben jener Boateng fühlte sich sichtlich unwohl auf dieser Position. Er war gerade in der Anfangsphase kaum anspielbar. Der Spielfluss der Schalker war dadurch stark in Mitleidenschaft gezogen.

Die Mannschaft von José Mourinho stellte nach der Führung ihre Offensivbemühungen kurioserweise fast vollständig ein und ließ damit die Schalker nach und nach ins Spiel finden. André Schürrle, der deutsche Nationalspieler in Diensten der „Blues“, konnte keinerlei Akzente setzen.

Bis zur ersten Tormöglichkeit der Königsblauen dauerte es 18 Minuten. Mit einem feinen Pass in die Gasse bediente Julian Draxler den dynamisch gestarteten Dennis Aogo, der mit seinem Schuss aus spitzem Winkel an Torhüter Petr Cech scheiterte. Ab diesem Zeitpunkt wirkten die Königsblauen befreiter, gingen engagiert und leidenschaftlich zu Werke — ohne zählbares Ergebnis hingegen. Nach der Pause aber war Chelsea London wieder da. Der bis dahin völlig abgetauchte Fernando Torres köpfte eine Flanke an das Tordreieck, verfehlte nur um Millimeter seinen zweiten Treffer. Zwar hatte auch Benedikt Höwedes nach 67 Minuten eine gute Kopfballchance. Im Gegenzug aber erhielten die Schalker den Todesstoß. Nach einem Konter erzielte erneut Torres die Entscheidung mit dem 2:0 (69.), Eden Hazard erhöhte in der Schlussphase.