VfL winkt Überwintern in Europa: „gutes Abfallprodukt“
Eindhoven (dpa) - Der VfL Wolfsburg will die Vorentscheidung und nicht die Entscheidung. Mit einem Sieg am Dienstag im wichtigen Champions-League-Spiel bei der PSV Eindhoven hat das Team von Trainer Dieter Hecking das Überwintern im Fußball-Europacup bereits sicher.
Egal, was in den dann noch ausstehenden Spielen bei ZSKA Moskau und gegen Bastian Schweinsteigers Manchester United noch passiert, der deutsche Vizemeister wäre im kommenden Jahr mindestens in der Europa League noch dabei.
Nur an diese Sicherheit verschwendet beim VfL niemand einen Gedanken. „Das wäre ein gutes Abfallprodukt“, meinte Hecking am Tag vor dem wichtigen Match. „Aber das Ziel ist ein anderes. Wir wollen ja in der Champions League weiterkommen“, ergänzte der Coach entschieden. „Ich hoffe, dass noch einige Spiele dazu kommen“, sagte auch Weltmeister Julian Draxler in Bezug auf die Champions League. Auch dafür wäre ein Sieg beim niederländischen Meister wie beim 2:0 im Hinspiel vor zwei Wochen zumindest vorentscheidend. Bei einem weiteren Punkt am 25. November in Moskau wäre auch das Champions-League-Achtelfinale im Normalfall schon fix.
„Wir können in Eindhoven einen Riesenschritt machen. Wenn wir einen Dreier holen, dann sieht es für uns sehr gut aus mit dem Achtelfinale“, bekräftigte Draxler. Der Siegtorschütze beim 2:1 am Samstag gegen Bayer Leverkusen dürfte in Eindhoven wieder von Beginn an spielen. Auch der zuletzt etwas stärker werdende André Schürrle demonstrierte Selbstbewusstsein: „Wir gehen auf Sieg. Auswärts ist für uns immer ein Punkt drin in der Champions League. Aber wir wissen, dass wir Eindhoven schlagen können.“
Nach dem Pokal-Aus gegen den FC Bayern (1:3), bei dem die Unterlegenheit deutlicher war als das Ergebnis, wähnen sich die Niedersachsen wieder in der Spur. „Es war eine gute Reaktion auf das Bayern-Spiel“, wertete Hecking das 2:1 gegen Leverkusen, bei dem er heftig rotiert hatte.
In Eindhoven dürfte es nun wieder Änderungen geben. Mindestens Draxler und Torjäger Bas Dost drängen zurück in die Startelf. „Er ist heiß auf morgen. Die Voraussetzungen für ihn sind gut“, meinte Hecking zu den Einsatzchancen des Niederländers. Der zuvor verletzte Christian Träsch ist ebenfalls wieder eine Option. „Das sah gut aus“, sagte Hecking nach dem Training am Sonntag. Nationalstürmer Max Kruse hingegen fällt mit einem Muskelfaserriss noch aus: „Er wird es nicht schaffen.“
Trotz zuletzt zwei Pleiten der PSV in der Champions League warnte Sportchef Klaus Allofs vor dem Gruppenletzten, der seit dem 1. März in Pflichtspielen daheim ungeschlagen ist. „Ich erwarte Eindhoven anders als im Hinspiel. Wir müssen es dort ähnlich angehen wie gegen Leverkusen“, sagte der Manager, der aber auch Zählbares forderte: „Wir sind in der Lage, auch auswärts etwas zu holen.“
Schon ein Punkt bei der PSV wäre auf dem Weg ins Achtelfinale der Champions League ein wichtiger Schritt. „Das würde die Ausgangslage sehr zu unseren Gunsten verändern“, meinte Allofs.