Wolfsburg gibt sich trotzig vor Hinspiel gegen Real

Wolfsburg (dpa) - VfL Wolfsburg geht in das größte Spiel seiner Clubgeschichte: Aber gegen Real Madrid ist der Tabellenachte der Fußball-Bundesliga im Viertelfinale der Champions League krasser Außenseiter.

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Dennoch beschwört der Vizemeister und Pokalsieger vor dem Hinspiel seine Mini-Chance.

DER GEGNER: Real Madrid ist zehnfacher Champions-League-Sieger und steht zum 14. Mal im Viertelfinale der Königsklasse. Bei den „Königlichen“ spielt Weltstar Cristiano Ronaldo, der im Trio mit Gareth Bale und Karim Benzema bereits 82 Saisontore geschossen hat - 30 mehr als das gesamte VfL-Team. Keine Frage, der Tabellendritte der spanischen Primera División ist klarer Favorit.

STATISTIK: Wolfsburg steht zum ersten Mal im Viertelfinale der Champions League und zum dritten Mal überhaupt in der Runde der letzten Acht in einem Europapokal. In der Europa League war bisher im Viertelfinale zweimal Schluss für die Niedersachsen (2010 und 2015). Real steht zum sechsten Mal in Serie im Viertelfinale, in den vergangenen fünf Jahren kamen sie stets weiter. Lediglich Reals Europapokalbilanz in Deutschland verspricht etwas Hoffnung für den VfL. Bei bislang 28 Auftritten gelangen den Madrilenen gerade einmal vier Siege. Teilweise waren hohe Niederlagen dabei. Doch auch diese Zeit scheint langsam vorbei. Drei der vergangenen vier Spiele in Deutschland gewann Real, darunter 4:0 in München und 6:1 beim FC Schalke 04.

PERSONAL: Beim VfL kehrt Abwehrchef Naldo nur fünf Wochen nach seiner Schulter-Eckgelenksprengung wieder in die Startelf zurück. Auch Torjäger Bas Dost ist nach seinem Mittelfußbruch im Winter wieder im Kader. Ein Einsatz von Beginn an für den kriselnden Problemprofi Max Kruse kommt aber wohl zu früh.

DAS MACHT HOFFNUNG: Die bisherigen Champions-League-Auftritte stehen im krassen Gegensatz zu den oft enttäuschenden Leistungen in der Bundesliga. Von bisher acht Spielen gewann Wolfsburg sechs und gewann alle vier Heimspiele. „Eigentlich sind diese Teams Bayer München, Barcelona, Real Madrid oder Paris übermächtig. Aber von dieser Gruppe ist vielleicht Real das Team, das am wenigsten übermächtig ist. Von daher bleibt vielleicht eine Chance und diese Chance wollen wir unbedingt nutzen“, sagte VfL-Sportchef Klaus Allofs.

ZUSCHAUER: Real zieht. „Wir hätten doppelt ausverkauft sein können“, sagte Allofs mit Genugtuung. Der VfL hatte wegen des bislang geringen Zuschauer-Zuspruchs bundesweit Häme ertragen müssen. Trotz der geringen Europapokal-Kapazität von gut 26 000 Zuschauern ist das kleine VfL-Stadion gegen Madrid erst zum zweiten Mal in dieser Saison ausverkauft.

DAS SAGT VFL-COACH HECKING: „Wir haben eine Riesen-Chance, uns auf einer Bühne zu zeigen, die uns die wenigsten zugetraut hätten. Wenn Real gegen uns ausscheidet, ist es die Sensation und wir fangen morgen an zu versuchen, das umzusetzen.“

DAS SAGT REAL-COACH ZINÉDINE ZIDANE: „Sie haben Schwierigkeiten in der Liga, das stimmt. Aber das bedeutet gar nichts. Die Champions League ist etwas anderes. Wir werden mit Sicherheit Schwierigkeiten bekommen.“