DFB-Elf siegt gegen Georgien - Zwei Tore und sechs Flitzer
Reus und Müller treffen für das nun wieder verbesserte deutsche Team in Tiflis. Fans stürmen auf den Platz.
Tiflis. Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft hat in Tiflis mit acht Weltmeistern in ihren Reihen die einzig richtige Antwort auf erste Zweifel an ihrem Leistungsvermögen gegeben. Ohne an seine Grenzen gehen zu müssen, spielte der Champion beim 2:0-Sieg in der Qualifikation zur Europameisterschaft die Mannschaft Georgiens am Sonntag phasenweise an die Wand. Der krasse Außenseiter war ohne Chance.
Die deutschen Tore erzielten der überragende Marco Reus in der 29. Minute, Thomas Müller erhöhte kurz vor der Pause auf 2:0. Im zweiten Durchgang fehlten den Deutschen nur die Tore. Bemerkenswert am Ende nur noch sechs Flitzer, die von den Ordnungskräften nicht gebremst werden konnten.
„Mit der ersten Halbzeit bin ich zufrieden. Danach haben wir das Ergebnis ein bisschen verwaltet und viele Chancen liegen lassen“, sagte Bundestrainer Joachim Löw. „Wir haben zu null gespielt, das war gut. Wir müssen uns noch verbessern, gerade für die nächsten Aufgaben. Aber wir haben noch Zeit, und ich bin guter Dinge“, sagte Bastian Schweinsteiger nach seiner Kapitäns-Premiere in seinem ersten Länderspiel seit dem WM-Finale.
Torwart Manuel Neuer erinnerte an die Ausgangslage in der Gruppe D: „Georgien ist nicht der Maßstab, aber wir hatten etwas nachzuholen nach den Ergebnissen, die nicht so gut waren.“ Wie erwartet, spielte der Weltmeister in der Abwehr wieder mit der Viererkette. Überraschend auf der rechten Seite der Hoffenheimer Sebastian Rudy, auf der linken Seite feierte der Kölner Jonas Hector in seinem dritten Länderspiel sein Pflichtspieldebüt. In der Innenverteidigung standen die Weltmeister. Und das war auch gut so. Jerome Boateng und Mats Hummels lieferten den Beweis, dass es momentan mit vier Leuten defensiv (noch) besser funktioniert als mit dreien.
Von Beginn an spielte nur der Weltmeister. Von sporadischen Vorstößen der Georgier abgesehen, stets begleitet vom frenetischen Jubel der 54 000 Zuschauer, war der erste Treffer nur eine Frage der Zeit. Nachdem Marco Reus schon in der 4. Minute die Querlatte des georgischen Tores getroffen hatte, schoss Thomas Müller nur zehn Minuten später knapp am Tor vorbei. Die deutsche Mannschaft machte enormen Druck, immer wieder angetrieben von Reus, Mesut Özil und Müller. Mario Götze ließ die georgischen Abwehrspieler stehen wie Slalomstangen, Reus verwandelte den abprallenden Ball zur Führung. In der Nachspielzeit spielte Özil seinen besten Pass, Müller bedankte sich mit seinem fünften Tor in der Qualifikation zum 2:0.
Die Überlegenheit setzte sich im zweiten Durchgang fort, ohne dass der Weltmeister noch wirklich intensiv Druck machen musste. Lukas Podolski kam kurz vor Schluss für Götze, Andre Schürrle für Thomas Müller. Tore fielen trotzdem nicht mehr.
Nach dem wenig erbaulichen Test gegen Asienmeister Australien waren sechs Weltmeister ins Team zurückgekehrt. „Wir müssen in Tiflis ein Feuer zünden“, hatte der Bundestrainer ultimativ gefordert: „Unser Anspruch ist, Gruppensieger zu werden und bei der EM in Frankreich in der Spitzengruppe zu sein.“