DFB-Pokal Auch Bremen im Pokal-Viertelfinale - 3:2 gegen SC Freiburg
Bremen (dpa) - Freiburgs Trainer Christian Streich stürmte nach dem Pokal-Aus aufgebracht zum Schiedsrichter, seine Spieler wüteten auf dem Rasen.
Derweil feierte Werder Bremen die Super-Heimserie - auch dank eines Patzers von Referee Guido Winkmann beim spielentscheidenden Treffer durch Philipp Bargfrede. „Beim 3:1 brauchen wir auch keinen Videobeweis, er ist vollständig unnötig, weil alle im Stadion gesehen haben, was war“, sagte Streich später. „Wir sind selber schuld. Aber diese Entscheidung natürlich war Wahnsinn.“ Bremens Trainer Florian Kohfeldt sagte: „Die Reaktion des Kollegen kann ich nachvollziehen. Ich hätte mich auch aufgeregt.“
Zwei Tage nach der Beförderung von Kohfeldt zum Cheftrainer zogen die Bremer mit einem 3:2 (2:1)-Erfolg gegen den SC Freiburg zum 28. Mal ins Viertelfinale ein. Ishak Belfodil (3.), Florian Kainz (20.) und Bargfrede (70.) erzielten die Tore für den abstiegsbedrohten Fußball-Bundesligisten vor 33 519 Zuschauern im Weserstadion. Der Ex-Bremer Nils Petersen (28./Foulelfmeter) und der Franzose Yoric Ravet (87.) schafften jeweils den Anschlusstreffer. Seit 29 Jahren hat der sechsmalige Cup-Gewinner Werder kein Pokal-Heimspiel mehr verloren, die Grün-Weißen haben nun 37 Siege in Serie geschafft.
Versöhnliche Töne schlug Freiburgs Kapitän Petersen nach der turbulenten Begegnung ein: „Ein Fehler eines Schiedsrichters ist menschlich, auch wenn er viel Geld kostet und spielentscheidend ist. Ich mache ihm da keinen Vorwurf. Das passiert.“ Der Referee habe sich für den Fehler entschuldigt und „ich entschuldige mich für die Reaktion der Mannschaft“, sagte Petersen.
Beim dritten Bremer Treffer war der überragend aufspielenden Jerome Gondorf aus dem Abseits gekommen und hatte mit einer Sperre gegen den Freiburger Robin Koch aktiv ins Spielgeschehen eingegriffen. Schiedsrichter Winkmann überstimmte seinen Linienrichter, der die Fahne oben hatte und den Treffer nicht geben wollte. Auf dem Bildschirm im Stadion war das Abseits ziemlich deutlich zu sehen - aber im DFB-Pokal gibt es den Videobeweis erst ab dem Viertelfinale.
Da steht nun Werder, auch dank seines jungen Trainers. Kohfeldt, der am Montag als Chefcoach über das Jahr hinaus bestätigt worden war, hat aus seinen bisherigen sieben Bundesliga-Partien zehn Punkte eingefahren und stellte mit seinem Team als Tabellen-16. den Anschluss an die Nichtabstiegsplätze her. In seinem ersten Spiel als Cheftrainer verzichtete der 35-Jährige zunächst auf Max Kruse. Wegen seiner Adduktorenprobleme saß der Bremer Top-Stürmer bis zur 75. Minute auf der Bank.
Doch sein Vertreter sorgte früh für Jubel im Weserstadion. Mit einem Rechtsschuss ins untere Eck schaffte Belfodil die Führung. Dann ließ Kainz die Abwehrreihen der Breisgauer alt aussehen. Große Proteste der Bremer blieben nach der Attacke von Philipp Bargfrede im Strafraum gegen Freiburgs Franzosen Yoric Ravet aus. Den fälligen Foulelfmeter verwandelte Petersen souverän. Nach dem Wechsel wurde es turbulent, nach dem Abpfiff gab es noch heiße Diskussionen.