Bayern mit lockerem 3:1 gegen HSV im Achtelfinale
Hamburg (dpa) - In einem besseren Trainingsspiel hat der FC Bayern München die Pokal-Hürde beim Hamburger SV problemlos gemeistert und sich für die Punktverluste in der Liga vor gut sechs Wochen revanchiert.
Begünstigt von krassen Fehlern der Hanseaten kam die Elf von Trainer Pep Guardiola zu einem souveränen 3:1 (2:0) und zog damit erwartungsgemäß ins Achtelfinale ein. Für Titelverteidiger München war es bereits der achte Erfolg im elften Pokal-Duell mit dem HSV, auch in der vergangenen Saison setzte sich der Bundesliga-Spitzenreiter auf dem Weg nach Berlin gegen die Norddeutschen durch.
Robert Lewandowski (7.), David Alaba (44.) und Franck Ribéry (55.) schossen den Bayern-Sieg vor 57 000 Zuschauern in der ausverkauften Hamburger Arena gegen überforderte Gastgeber heraus. Dabei leistete der Bundesliga-Dino, der durch Pierre-Michel Lasogga noch zu einem Tor kam (85.), kräftig Schützenhilfe. Dem Führungstor von Lewandowski war ein Fauxpas von Heiko Westermann vorausgegangenen, beim zweiten Tor ließ sich HSV-Keeper Jaroslav Drobny aus 30 Metern überraschen.
„Es ist ein großes Ziel von uns, bis zum Ende auch in diesem Wettbewerb dabei zu sein. Das Achtelfinale ist erst im März. Es ist schön, dass wir über Monate wissen, dass wir noch vertreten sind“, sagte Philipp Lahm.
Gegen das sichere Kombinationsspiel der Bayern hatte die Mannschaft von Joe Zinnbauer, der am Montag mit einem Cheftrainer-Vertrag ausgestattet worden war, nur Aggressivität entgegenzusetzen. Bei eigenem Ballbesitz schafften es die Hamburger dagegen kaum, den Ball mal über mehrere Stationen laufen zu lassen. Meist versuchten es die Gastgeber mit lang geschlagenen Bällen, die aber fast nie Mittelstürmer Lasogga erreichten.
In der Bundesliga hatte der HSV den Münchnern noch im September ein 0:0 abgetrotzt. Ein ähnliches Erfolgserlebnis war bereits nach sieben Minuten hinfällig, als Thomas Müller einen schwachen Rückpass von Westermann abfing und auf Lewandowski weiterleitete. Dessen erster Schuss wurde noch von Johan Djourou abgeblockt, beim zweiten Versuch war der Bundesliga-Torschützenkönig zur Stelle. „Das ist klar mein Ding. Damit habe ich der Mannschaft keinen Gefallen getan“, sagte Westermann.
Nach 20 Minuten schien die Partie bereits entschieden, als Müller zum vermeintlichen 2:0 traf. Doch nach Intervention des Linienrichters nahm Schiedsrichter Marco Fritz den Treffer wieder zurück. Auch in der Folgezeit spielten nur die Münchner, bei denen Xabi Alonso wieder einmal mit millimetergenauen Pässen im Mittelfeld bestach. Eine weitere Großchance von Philipp Lahm machte Drobny noch zunichte (42.), bevor der Tscheche kurz darauf beim Distanzschuss von Alaba selbst patzte.
Für die einzigen Hamburger Torschüsse sorgte Lasogga, der den Ball entweder weit übers Tor drosch oder in Manuel Neuer seinen Meister fand. Ansonsten versandeten die Bemühungen der Norddeutschen schon weit vor dem Bayern-Kasten. Spätestens nach dem zweiten Tor war die Moral des HSV gebrochen. In der zweiten Halbzeit kam auch Ribéry, der in dieser Saison nach überstandener Verletzung erstmals von Beginn an spielte, zu seinem Tor nach einem abgefälschten Schuss. Auf der Gegenseite wurde HSV-Mittelfeldstar Rafael van der Vaart nach seiner schwachen Leistung beim 0:3 in Berlin ebenso wie Ex-Nationalspieler Marcell Jansen auf die Bank verbannt. In der 69. Minute durfte der Niederländer dann doch noch einige Minuten spielen und leistete dabei die Vorarbeit zum Lasogga-Tor.
Bei weiteren Chancen Großchancen der Münchner durch Müller (58./88./90.+1), Lewandowski (64.) und Ribéry (73./87.) wäre ein ähnlich hohes Ergebnis wie beim 5:0 Anfang des Jahres durchaus möglich gewesen. Mit Blick auf das Bundesliga-Topspiel gegen Borussia Dortmund am Samstag wussten die Münchner aber ihre Kräfte zu schonen.
Kurz vor dem Abpfiff kam es noch zu einem unschönen Zwischenfall, als ein Zuschauer auf das Feld lief und mit einem Schal Bayern-Star Ribéry schlug.