Pokal-Pflicht erfüllt BVB diskutiert nach 4:0 über Dembélés Zukunft
Freiburg (dpa) - Borussia Dortmund ist souverän, aber glanzlos in die zweite Runde des DFB-Pokals eingezogen und will sich nun mit der Zukunft des wechselwilligen Ousmane Dembélé beschäftigen.
Schon vor dem 4:0 (2:0) gegen den tapferen Sechstligisten 1. FC Rielasingen-Arlen hatte Trainer Peter Bosz für den Abend ein Gespräch der Führungsriege um Hans-Joachim Watzke und Michael Zorc angekündigt. Um was es dabei gehen soll - ohne eine veränderte Faktenlage - „erfahrt ihr morgen“, sagte Zorc am Samstag nach der erfüllten Pflichtaufgabe im ausverkauften Schwarzwald-Stadion.
Ins Freiburger Bundesliga-Stadion hatte der klassentiefste Pokal-Teilnehmer das Duell mit dem Titelverteidiger aus Dortmund verlegt und zeigte vor 24 000 Zuschauern eine engagierte Vorstellung. Der BVB dagegen spielte im Energiesparmodus. Der erste Sieg im zweiten Pflichtspiel der Saison war dennoch nie gefährdet. Der erste Schritt auf dem Weg zum fünften Finale in Serie ist damit für Dortmund gemacht. „Es war kein Highlight-Spiel. Mund abputzen, nach Hause“, bilanzierte Zorc.
Eine Woche nach der Supercup-Niederlage gegen den FC Bayern München erzielten Marc Bartra (12. Minute) nach Vorlage von Debütant Jan-Niklas Beste und Pierre-Emerick Aubameyang (41. Foulelfmeter, 55./80.) die Tore gegen den Verbandsligisten. Die Gastgeber aus dem Südbadischen Fußballverband (sbfv) kamen zwar zu ein paar gefährlichen Szenen, verpassten jedoch den erhofften Ehrentreffer. „Ich war nicht wirklich zufrieden. Trotzdem haben wir 4:0 gewonnen, keine Verletzten“, sagte Trainer Bosz.
Angesprochen auf den vom FC Barcelona umworbenen Dembélé antwortete er: „Was ich zu sagen hätte, das muss ich heute Abend sagen. Nicht jetzt schon.“ Dembélé hatte am Donnerstag beim BVB das Training geschwänzt, um offenbar seinem Wechselwunsch zum FC Barcelona Nachdruck zu verleihen. Die Westfalen suspendierten den Franzosen daraufhin bis Montag. Die erste Offerte der Katalanen hatten die Dortmunder als zu niedrig beziffert und entsprechend abgelehnt.
Auch ohne den Flügelflitzer hatten die Borussen wie erwartet viel mehr Ballbesitz, leistete sich nach der Führung aber auch viele Ballverluste. Rielasingen-Arlen, mit zehn Spielern aus dem siegreichen SBFV-Pokalfinale in der Startelf, wurde Mitte der ersten Halbzeit zudem mutiger und traute sich, Situationen spielerisch zu klären anstatt den Ball nur weg zu schlagen. „Wir haben das heute richtig gut gelöst gegen den amtierenden Titelverteidiger. Das ist ein Wahnsinns-Ergebnis, da können wir stolz drauf sein“, sagte FC-Trainer Jürgen Rittenauer.
Ein eigener Treffer gelang dennoch nicht. Auf der Gegenseite konnte sich der starke Torwart Dennis Klose einige Male auszeichnen, musste bei den lange ungenauen Schüssen der Borussen aber ansonsten lange gar nicht so oft eingreifen.
Der Ex-Freiburger Maximilian Philipp holte bei seinem Startelfdebüt für Dortmund dann gegen Klose einen Elfmeter heraus, das 2:0 von Aubameyang machte alle Hoffnungen der Badener auf den sensationellen Ausgleich zunichte. Rielasingen-Arlen wehrte sich lange, doch Bundesliga-Torschützenkönig Aubameyang kam eine Woche vor dem Liga-Auftakt gegen Hertha BSC trotzdem zu seinen Toren.